Naturschützer attackieren Ebay

Schon lange hat Ebay (Börse Frankfurt: EBY) nicht mehr rote, sondern schwarze Zahlen in den Büchern stehen – doch nun steht Ärger mit der grünen Klientel ins Haus: Der Naturschutzbund Nabuhat das Internet-Auktionshaus aufgefordert, „alle Verkaufsangebote zu geschützten Tieren und Pflanzen oder Produkten daraus umgehend von seiner Website zu nehmen“ und solche Angebote künftig nicht mehr zuzulassen.

„Wenn sich 160 Staaten verpflichtet haben, derartige Produkte nicht mehr zu handeln, sollte Ebay die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen“, kritisiert die Nabu-Mitarbeiterin Birga Dexel. Weltweit seien rund 5000 Tier- und 25.000 Pflanzenarten durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) geschützt.

Auf Ebay würden auch Mäntel des unmittelbar vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden gehandelt. Allerdings führte eine ZDNet-Stichprobe auf der deutschen Site des Auktionshauses zu keinem Ergebnis. Auf der US-Site fanden sich zum entsprechenden Suchwort nur Imitate und Zeichnungen, jedoch keine Original-Felle. Jeglicher kommerzieller Handel mit lebenden Tieren, Fellen und anderen Produkten ist strikt untersagt, so Nabu.

Über die Site von Ebay könnten laut Nabu auch Elfenbein, Eisbärenfelle und Schildpatt problemlos erworben werden. Die allgemeinen Hinweise des Auktionshauses, dass der Verkäufer die Verantwortung für das Einstellen des Gebotes übernehme, seien lapidar. „Auch Ebay trägt eine Verantwortung, da es die Vermarktung dieser Produkte übernimmt und fördert“, so Dexel.

Interessenten würden davon ausgehen, dass die angebotene Ware legal sei. „Obwohl nicht alle der angebotenen Produkte illegal sein müssen, agiert Ebay in einer rechtlichen Grauzone“. Durch eine freiwillige Verpflichtung könnte die grösste Online-Handelsgemeinschaft der Welt einen „wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten“, so die Naturschützer.

ZDNet.de Redaktion

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