Telegate will kostenlose Telefonauskunft verbieten lassen

Der Telefonauskunfts-Dienstleister Telegate hat im Rechtsstreit um kostenlose Daten im Internet eine neue Runde eingeläutet. Telegate reichte beim Landgericht Mannheim eine zivilrechtliche Klage gegen die Deutsche-Telekom-Tochter Detemedien ein, wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte.

Telegate will dem Unternehmen verbieten lassen, Telefonnummern und Adressen kostenlos im Internet anzubieten, während Wettbewerber der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) für die Nutzung derselben Daten pro Fall 14 Cent zahlen müssen. Mit dem zivilrechtlichen Verfahren wolle Telegate diese Praxis von Detemedien vorläufig stoppen, um nicht auf eine Entscheidung des Bundeskartellamts warten zu müssen, sagte eine Firmensprecherin.

Bereits im März habe das Bundeskartellamt auf Initiative von Telegate ein offizielles Verfahren in dieser Frage eröffnet. Darin werde geprüft, ob eine Kombination von Quersubventionierung und Wettbewerbsverzerrung vorliege. Nach Ansicht von Telegate stellt die Deutsche Telekom ihrer Tochterfirma die Teilnehmerdaten kostenlos zur Verfügung, um Wettbewerber zu verdrängen und damit den regulierten telefonischen Auskunftsmarkt zu sprengen.

Telegate ist nach eigenen Angaben der Hauptkonkurrent der Deutschen Telekom bei der Telefonauskunft in Deutschland: Mit einem Marktanteil von 66 Prozent sei der Ex-Monopolist weiter führend, Telegate habe derzeit einen Marktanteil von rund 30 Prozent.

ZDNet.de Redaktion

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