Per Mausklick durchs Papyrus-Archiv

In Zukunft können Surfer auf der ganzen Welt rund 2300 antike Schriftstücke einsehen, entstanden in Ägypten von der Zeit der Pharaonen bis 1000 nach Christus. Sie stammen aus dem Bestand des Instituts für Altertumswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die Sammlung in den nächsten zwei Jahren im Internet zugänglich gemacht. In das Projekt sind auch die Universitäten Halle und Leipzig einbezogen, deren Sammlungen weitere 5200 Papyrustexte umfassen. Daneben finden sich Kochrezepte und Zaubersprüche, Einkaufszettel, Briefe und Verträge.

Eingescannt werden die historischen Dokumente in der Thüringer -Pniversitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB). Hier erfolgt auch die Verarbeitung der elektronischen Daten, die für die Internetpräsentation der Sammlungen nötig sind. „Die netzbasierte Erschließung von Papyrusbeständen ist ein Beispiel für die Informationsdienstleistungen, mit denen eine moderne Bibliothek die Forschung unterstützen kann“, sagt ThULB-Direktorin Sabine Wefers, die das DFG-Projekt koordiniert. „Mit dem Know-how der Jenaer Unibibliothek wollen wir Strukturen für wissenschaftliches Arbeiten auf der Basis neuer Medien schaffen und in der Praxis erproben“, unterstreicht Wefers den Pilotcharakter des Projekts.

Bisher war es um die Nutzungsmöglichkeiten der drei Papyrussammlungen nicht zum Besten bestellt: Die Bestände – zum größten Teil noch völlig unbearbeitet – konnten nur vor Ort eingesehen werden. Wissenschaftler von außerhalb mussten entweder anreisen oder Fotobestellungen in Kauf nehmen. „Das entspricht nicht dem modernen Standard“, macht der Jenaer Altphilologe Jürgen Hammerstaedt deutlich. Der Spezialist für griechische und römische Literatur hat das DFG-Projekt mit beantragt. In einem halben Jahr sollen die ersten Papyrusblätter im Internet zu sehen sein.

Kontakt: Jürgen Hammerstaedt, Tel.: 03641/944840 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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