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Eco: Deutschland bei IPv6 im Plan

Die deutsche Internet-Wirtschaft rüstet auf: Laut dem Verband der deutschen Internet-Wirtschaft (Electronic Commerce Forum – eco), haben bereits elf der am zentralen deutschen Internet-Austauschknoten DE-CIX (Deutscher Commercial Internet Exchange) angeschlossenen kommerziellen Internet-Diensteanbieter ihre Netze auf IPv6 umgestellt.

Die heute verbreitete Version des Internet-Protokolls (IPv4) wurde in den 1970er Jahren konzipiert und ermöglicht etwas mehr als vier Milliarden Adressen. Diese sind jedoch nicht gleichmäßig verteilt – 74 Prozent wurden nordamerikanischen Einrichtungen zugewiesen. Die EU führt an, dass zwei Universitäten (Stanford und MIT) jeweils mehr Adressen haben als die Volksrepublik China. Mit IPv6 stünden dagegen 2 hoch 128 (das sind vier Milliarden mal vier Milliarden mal vier Milliarden mal vier Milliarden) Adressen zur Verfügung.

„Das wäre selbst dann ausreichend, wenn jedes Insekt auf der Erde einen eigenen Internet-Anschluss bekäme“, erklärte eco-Geschäftsführer Harald Summa. Viele Internet-Anwendungen, die heute noch utopisch anmuten, würden in den nächsten zehn Jahren Realität werden. Auf einzelne Personen könnten dann mehrere 100 IP-Nummern entfallen – von der Kaffeemaschine und Armbanduhr über die Kleidungsstücke bis hin zum Herzschrittmacher.“

Summa weiter: „Wir sind stolz darauf, dass Deutschland trotz eines nicht immer Internet-freundlichen politischen Umfelds in der globalen Online-Ökonomie die wichtigen Weichenstellungen frühzeitig vornimmt“. Die am Austauschknoten DE-CIX angeschlossenen Internet-Diensteanbieter hätten bereits Mitte letzten Jahres mit der Aufrüstung auf die nächste IP-Generation begonnen. Bei den elf in Sachen IPv6 engagierten Internet-Diensteanbietern handelt es sich unter anderem um Tiscali, Easynet, Spacenet, Schlund+Partner sowie Global Access.

Vor vier Monaten hat sich der EU-Ministerrat in Luxemburg der Europäischen Kommission angeschlossen und die beschleunigte Einführung des Internet Protokolls Version 6 (IPv6) gefordert. Zunächst solle ein Aktionsplan erarbeitet und dieser dann ausgeführt werden.

Der Ministerrat ist noch vor dem Parlament der wichtigste Gesetzgeber der Europäischen Union. Ihm gehören die jeweiligen Fachminister jedes Mitgliedstaates an. Sie entscheiden über die Verordnungen und Richtlinien, die die Kommission ausgearbeitet hat. Letztere hatte bereits im Februar unter Federführung von Kommissar Erkki Liikanen die beschleunigte Einführung des IPv6 gefordert. Es bestehe Handlungsbedarf, denn der Adressraum der gegenwärtigen Internet-Generation werde voraussichtlich gegen 2005 ausgeschöpft seien.

Kontakt: eco, Tel.: 0221/9702407 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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