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Red Hat 8.0: Linux für alle

Die große Änderung ist eine neue Version des Gnu-Compilers gcc, jetzt in Version 3.2 an Bord. Die glibc ist Version 2.2.93, der Kernel ein robuster 2.4.18. Aber nicht nur unter der Haube wurde getunt, auch die Haube selbst ist neu: Bluecurve nennt Red Hat ein innovatives Desktopkonzept, das den Graben zwischen KDE und Gnome zuschütten soll.

ZDNet testete das neue Paket auf einem Rechner mit Intel Celeron/366, 128 MByte RAM und 26 GByte Ultra-SCSI-Platten über einen Adaptec 29160 Hostadapter. Die Grafikkarte war eine Riva-TNT2-bestückte Elsa, Internet gab es über eine 3Com 905 CTX und einen T-DSL-Anschluss.

Die Installation
Der Installationsvorgang ist bei Red Hat nicht so bunt wie bei den anderen Distributoren, aber nicht minder komfortabel. Vollgrafische Benutzerführung ist auch hier längst selbstverständlich. Schade, dass die Bootdisketten eingespart wurden, es gibt immer noch Rechner, die von einem CD-Brenner nicht booten wollen. Aber dafür gibt es ja das „dosutils“-Verzeichnis. Das Installationsprogramm erkennt viele Hardware automatisch. Leider kann man nicht immer eingreifen, wie bei den nicht erkannten 32 MByte Grafik-RAM oder dem nicht in der Liste aufgeführten beliebten zwei Jahre alten 19-Zoll-Monitor Samsung SyncMaster 950 p+.

Angenehm fällt beim Installieren auf, dass man gleich ein Passwort für den Bootlader (grub) einrichten kann, um es Root-Passwort-Schnüfflern etwas schwerer zu machen. Auch die Möglichkeit jetzt schon Firewall-Regeln zu definieren gefällt. Rätsel gibt hingegen das Red Hat Network auf. Zum einen ist hier fast alles Englisch, zum anderen läuft es teilweise online – obwohl zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Modem- oder DSL-Internetverbindungen eingerichtet wurden. Auch die Vorkonfigurierung ist nicht ohne Tadel, die Fehlermeldung, der GPG-Keyring enthalte keinen Red Hat Public Key verblüfft hier mit der Empfehlung, „rpm -import /usr/share/rhn RPM-GPG-KEY“ auszuführen. Das dürfte Anfängern den Spaß am Pinguin vergällen. So wird das versprochene Online-Update gleich nach der Installation nicht klappen.

Eine Standard-Installation verschlingt 1918 MByte, und das ohne KDE 3.0.3 – den diesen Desktop installiert Red Hat immer noch nicht automatisch mit, nur den durchaus überzeugenden Gnome 2.0. Und das obwohl Red Hat eine Innovation eingeführt hat, die den alten Grabenkampf endlich beenden soll: Bluecurve. Dabei handelt es sich um eine neue, einheitliche GUI-Gestaltung. Sowohl unter Gnome als auch unter KDE wird dabei die Bedienung eines Red-Hat-Systems (fast) identisch.

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ZDNet.de Redaktion

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