Infineon-Chef dementiert Interesse an Telekom-Chefposten

Drei Monate nach dem Rücktritt von Ron Sommer ist immer noch keine Klarheit über die Nachfolge an der Spitze der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) in Sicht. Der Chef des Chipherstellers Infineon (Börse Frankfurt: IFX), Ulrich Schumacher, dementierte am Montag Medienberichte, er habe Interesse an dem Spitzenposten. Er kündigte in Dresden an, er wolle sich vollkommen auf seine Arbeit bei Infineon konzentrieren. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte am Wochenende berichtet, Telekom-Übergangschef Helmut Sihler führe seit mehreren Wochen intensive Verhandlungen mit Schumacher, der einer von drei externen Kandidaten für den Spitzenjob bei dem Unternehmen sei.

Die Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ berichtete unter Berufung auf Telekom-Kreise, Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) habe versucht, Ex-Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) zu installieren, und nannte gleichzeitig ein halbes Dutzend weiterer Kandidaten von in- und außerhalb des Unternehmens.

In den vergangenen Monaten hatten bereits Post-Chef Klaus Zumwinkel und der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Ferdinand Piëch, Ambitionen auf die Nachfolge von Sommer dementiert. Laut Merkur sind derzeit nur noch zwei externe Bewerber im Spiel: Jens Adler von der Schweizer Telefongesellschaft Swisscom und Gottfried Dutiné vom niederländischen Elektronikkonzern Philips. Bessere Chancen würden allerdings konzerninternen Kandidaten wie T-Mobile-Chef Kai-Uwe Ricke, Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick, Festnetz-Vorstand Josef Brauner und T-Online-Chef Thomas Holtrop eingeräumt. Möglich sei aber auch, dass die für das Jahresende angekündigte Personalie vertagt werde und Interims-Chef Sihler auf unbestimmte Zeit im Amt bleiben werde.

Die Kandiatensuche der Telekom und das Ratespiel der Medien laufen seit dem vergangenen Juli, als der damalige Vorstandsvorsitzende Ron Sommer nach massiven Kursverlusten der T-Aktie und wachsendem politischem Druck seinen Hut nehmen musste. Der als Interimschef eingesetzte ehemalige Henkel-Chef Sihler will nach bisherigem Bekunden längstens bis Mitte Januar bleiben. Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus hatte jüngst angekündigt, voraussichtlich im Dezember einen Nachfolger für Sommer zu präsentieren.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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