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So arbeiten die Spamversender

In letzter Zeit habe ich eine Menge neuer, faszinierender Interessen. Der schnell steigenden Anzahl der Spam-E-Mails zufolge, die ich erhalte, hätte ich „Interesse bekundet, Informationen zu erhalten“. Dies umfaßt alles Mögliche, vom Hauskauf in Spanien bis hin zum Verdienen von Millionen im Internet. Wie zum Teufel sind all diese Leute eigentlich an meine E-Mail-Adresse gekommen?

Die Antwort darauf lautet leider: sehr einfach. Sofern Ihre berufliche E-Mail-Adresse auf der Webseite des Unternehmens angegeben wird, kann diese sogar noch verletzlicher sein, als Ihre private Adresse. Private E-Mail-Adressen werden eher aus Newsgroups gewonnen, während clevere E-Mail-Verkäufer eher Unternehmens-Webseiten nach potenziellen E-Mail-Kontakten absuchen.

Für den Privatgebrauch kann man seine E-Mail-Adresse leicht ändern oder sich einfach eine alternative Adresse von einem kostenlosen E-Mail-Service besorgen, die man verwendet, wenn man Newsgroups benutzt oder Formulare im Web ausfüllt. Diese alternative Adresse dient dann sozusagen als „Spam-Fänger“. Unternehmen können es sich aber nicht leisten, dass ihre Angestellten jedes Mal die Adresse ändern, sobald Spam überhand nimmt. Genauso wäre es eine falsche Geschäftspraktik, die E-Mail-Adressen der Angestellten einfach von der Unternehmens-Webseite zu entfernen.

Verlässt man sich darauf, dass die Gesetzgebung die Menge der eingehenden Mails schon halbieren wird, kann man lange warten, auch wenn viele Staaten derzeit Versuche unternehmen, die Menge der Spam-Mails zu reduzieren. In Kalifornien ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass unverlangt versendete Mails in der Betreffzeile mit dem Hinweis „ADV“ (für „Advertisement“ – Werbung) beziehungsweise „ADV:ADLT“ (für „Adult“ – nur für Erwachsene geeigneter Inhalt) gekennzeichnet werden. Von den letzten 50 Spam-Mails, die ich erhalten habe, waren jedoch nur drei entsprechend markiert. Natürlich ist E-Mail ein internationales Medium und ein großer Teil davon stammt aus aller Herren Länder, was es schwierig macht, eine entsprechende Gesetzgebung auch durchzusetzen. In einigen Fällen sind solche Gesetze schon von Natur aus schwach. Wohnt man zum Beispiel im US-Bundesstaat Delaware und erhält Spam-Mail aus einem anderen Bundesstaat, gelten die Anti-Spam-Gesetze von Delaware nur dann, wenn „eine realistische Wahrscheinlichkeit“ besteht, dass der Absender auch weiß, dass man sich in Delaware befindet. Also einfach weiterhin löschen.

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ZDNet.de Redaktion

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