Die EU-Kommission hat ein Argusauge auf die Öffnung der Ortsnetze in Deutschland. Wettbewerbs-Kommissar Mario Monti sagte zur Eröffnung einer Anhörung, die sich mit der Marktöffnung des Ortsnetzes beschäftigt, dass ihn die bisherige Entwicklung „schwer enttäuscht“ habe.
Monti deutete an, seinen Kampf für die Entbündelung der Ortsnetze, das so genannte Line Sharing, auszuweiten. Er wolle dafür sorgen, dass Wettbewerber von bisherigen Monopolisten nicht benachteiligt werden und im Markt die gleichen Bedingungen vorfinden.
Momentan untersucht die EU-Kommission den Umgang der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) mit ihren Konkurrenten. Gegen den Rosa Riesen wird ermittelt, da er laut den Brüsselern beim Zugang zum Ortsnetz „unfaire Preispraktiken“ anwendet und seine Marktvormachtstellung ausnutzt.
Zu den Unternehmen, die sich benachteiligt fühlen und sich deshalb an die EU-Kommission wandten, gehören Arcor, QSC aus Deutschland, die französische Cegetel, Wind aus Italien und die britische Cable & Wireless.
Erst vor kurzem hat der Bundestag den Weg für die Einführung von Call-by-Call-Gesprächen im Ortsnetz freigemacht. Die Bundesregierung will mit der Änderung des Telekommunikationsgesetzes Telefonkunden noch in diesem Jahr Gespräche über eine betreiberabhängige Vorwahl ermöglichen und rechnet dadurch mit Preissenkungen für die Verbraucher. Bislang ist die Wahl des Anbieters bei einzelnen Gesprächen nur bei Fern- und Auslandsverbindungen möglich. Mit dem Gesetz muss sich am kommenden Freitag auch der Bundesrat befassen.
Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000
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