EU-Ministerrat schiebt IPv6 an

Der EU-Ministerrat hat sich in Luxemburg der Europäischen Kommission angeschlossen und die beschleunigte Einführung des Internet Protokolls Version 6 (IPv6) gefordert. Zunächst solle ein Aktionsplan erarbeitet und dieser dann ausgeführt werden.

Der Ministerrat ist noch vor dem Parlament der wichtigste Gesetzgeber der Europäischen Union. Ihm gehören die jeweiligen Fachminister jedes Mitgliedstaates an. Sie entscheiden über die Verordnungen und Richtlinien, die die Kommission ausgearbeitet hat. Letztere hatte bereits im Februar unter Federführung von Kommissar Erkki Liikanen die beschleunigte Einführung des IPv6 gefordert. Es bestehe Handlungsbedarf, denn der Adressraum der gegenwärtigen Internet-Generation werde voraussichtlich gegen 2005 ausgeschöpft seien.

IPv6 bedeutet nach Ansicht Liikanens nichts weniger als einen Quantensprung: „IPv6 ist die technische Voraussetzung für das Zusammenwachsen von Internet und Mobilkommunikation, also einen Bereich, in dem Europa weltweit führend ist. Die Bedeutung von IPv6 für die Wettbewerbsfähigkeit Europas kann gar nicht überschätzt werden.“

Die heute verbreitete Version des Internet-Protokolls (IPv4) wurde in den 1970er Jahren konzipiert und ermöglicht etwas mehr als vier Milliarden Adressen. Diese sind jedoch nicht gleichmäßig verteilt – 74 Prozent wurden nordamerikanischen Einrichtungen zugewiesen. Die EU führt an, dass zwei Universitäten (Stanford und MIT) jeweils mehr Adressen haben als die Volksrepublik China. Mit IPv6 stünden dagegen 2 hoch 128 (das sind vier Milliarden mal vier Milliarden mal vier Milliarden mal vier Milliarden) Adressen zur Verfügung.

ZDNet.de Redaktion

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