Categories: Workspace

Intel schießt gegen AMDs Modellnummern

Intel (Börse Frankfurt: INL) hat eine neue Breitseite gegen den ungleich kleineren Konkurrenten AMD (Börse Frankfurt: AMD) abgefeuert. Die Munition liefern wieder einmal die von AMD eingeführten Modellnummern, die bei Athlon-Prozessoren nicht für die Taktfrequenz, sondern für de Performance des Chips im Vergleich zum Pentium 4 stehen. Beistand erhält Intel von den Analysten der Aberdeen Group.

Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen hat nämlich einen von Intel finanzierten Report mit dem Titel „AMD’s Gigahertz Equivalency: Inexperienced Buyers Accept Bad Science“ (grob übersetzt mit: „AMDs Gigahertz Gleichstellung: Unerfahrene Käufer akzeptieren schlechte Wissenschaft“) veröffentlicht. Darin wird von einer Irreführung der Anwender gesprochen, die Leistung von Athlon-Prozessoren sei keinesfalls mit der von Pentium 4-Chips vergleichbar – und schon gar nicht auf die Art und Weise, wie AMD sie praktiziere.

AMD hatte im vergangenen Jahr die Modellnummern eingeführt, um die Athlon XP-Prozessoren besser gegen Intels P4 positionieren zu können, der in punkto Taktfrequenz dem Athlon deutlich überlegen ist (ZDNet berichtete). Ein Athlon XP 2000+ ist beispielsweise nicht mit zwei GHz getaktet, sondern läuft nur mit 1,67 GHz, erreicht aber bei vielen Applikationen die Performance eines Pentium 4 mit zwei GHz.

AMD nannte die Aberdeen-Studie mittlerweile einen „zweifelhaften Marketing-Deal“. „Da stimmt eine Menge nicht in diesem Report“, erklärte etwa ein AMD-Sprecher gegenüber ZDNet UK. „Sie haben uns ja auch gar nicht gefragt. Normal wäre es doch, dass man diejenigen zu Worte kommen lässt, über die man schreibt.“

Der Report schlägt in die selbe Kerbe wie das Anfang des Monats ruchbar gewordene interne Intel-Dokument „Athlon Model Numbers Confuse Your Customers“ (ZDNet berichtete ausführlich): Darin merkt der Weltmarktführer richtig an, dass der Unterschied bei der Taktfrequenz des Athlon XP zu seinem P4-Pendant mit jedem neuen Modell steigt. Betrug der Taktunterschied des Athlon XP/1500+ zum P4 mit 1,5 GHz noch 12,5 Prozent, liegt er beim Pentium 4 mit zwei GHz immerhin schon bei 20 Prozent. Zudem ist der neue Pentium 4 (Norhtwood) ab einer Taktfrequenz von zwei GHz mit doppelt so viel L2-Cache ausgestattet als noch die Modelle bis zwei GHz.

Zieht man jedoch andere Anwendungen als Intel in seinen Studien zur Leistungsbeurteilung heran, sieht die Sache ganz anders aus: Bei 3D Studio Max 4.2 und Corel Bryce 5 ist sogar ein Athlon XP/1800+ schneller als ein Intel Pentium 4 mit 2,2 GHz.

Aktuelles und Grundlegendes zu Prozessoren sowie deren Leistung liefert ein ZDNet-Benchmark-Test.

Kontakt:

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

7 Stunden ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

2 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

2 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

3 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

3 Tagen ago