Im Streit zwischen Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid und seinem Großaktionär France Télécom will Schmid die Franzosen notfalls per Gerichtsbeschluss dazu zwingen, sein Aktienpaket sofort zu kaufen. Er lasse „die nächsten Wochen per richterlicher Entscheidung feststellen“, dass der französische Staatskonzern seine Anteile sofort übernehmen müsse, sagte der Mobilcom-Chef der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
„Egal wie, der Zug fährt auf die France Télécom zu“, sagt Schmid. Wenn France Télécom einen Strategiewechsel wolle, solle der Konzern Mobilcom übernehmen. „Ein Schmid steht dem nicht im Wege“, sagte der Mobilcom-Gründer. Die Franzosen hätten nur die Wahl, das hochverschuldete Unternehmen in Büdelsdorf (Börse Frankfurt: MOB) sofort zu übernehmen, oder mit weiteren Milliarden den Aufbau von dessen UMTS-Netz zu finanzieren. France Télécom-Chef Michel Bon müsse es sich aber genau überlegen, ob er es zu einem Verfahren kommen lassen wolle, warnte Schmid: „Ein Prozess würde zum Desaster für France Télécom. Ein französischer Staatskonzern muss einem deutschen Richter erklären, warum er Verträge bricht, 6000 Arbeitsplätze und das Geld Tausender Kleinaktionäre gefährdet.“
Es sei kaum vorstellbar, daß Bon sich dies mitten im französischen Wahlkampf zumuten wolle. Bon hatte zuvor dem „Handelsblatt“ gesagt, er strebe ein Zusammengehen seines deutschen Partners Mobilcom mit einem anderen Lizenznehmer der neuen UMTS-Mobilfunkgeneration an. Damit würde sich France Télécom von einem eigenständigen UMTS-Geschäft in Deutschland verabschieden. France Télécom ist mit 28,5 Prozent an Mobilcom beteiligt.
Seit Wochen tragen der französische Konzern und Mobilcom-Chef Gerhard Schmid einen heftigen Streit um die Strategie und Finanzierung für den UMTS-Mobilfunk aus (ZDNet berichtete laufend). Schmid fordert ein deutlich stärkeres Engagement der hoch verschuldeten France Télécom in den UMTS-Netzausbau.
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