Categories: Unternehmen

AOL wegen Raubkopien erneut verurteilt

AOL (Börse Frankfurt: AOL) hat eine weitere Schlappe im Prozess um raubkopierte Musik hinnehmen müssen. Nach Angaben der „Financial Times Deutschland“ hat der Online-Dienst den Berufungsprozess um illegale Midi-Files vor dem Oberlandesgericht München verloren, nachdem das Landgericht München bereits vor einem Jahr AOL wegen illegalen Musikvertriebs verurteilt hatte (ZDNet berichtete).

Der Online-Dienst stellt nun in Erwägung bis zum Bundegerichtshof zu gehen. Für die Auseinandersetzung mit dem Karlsruher Unternehmen Hitbit (www.hitbit.de) wurde vor einem Jahr ein Streitwert von 100.000 Mark festgesetzt, die Höhe des Schadensersatzes steht aber noch nicht fest.

„Wir vertreiben auf unserer Site Midi-Files für professionelle Anwender“, erklärte Engelbert van Loock, Mitarbeiter des Vier-Köpfe-Betriebs und zuständig für Piraterie-Verfolgung. Besucher der Site können sich eine Demo-Version der Lieder kostenlos anhören, die Datei selbst wird zum Preis von 19 bis 49 Mark angeboten. „Anfang 1997 ist uns aufgefallen, dass AOL in seinem Midi-Forum drei Dateien aus unserem Hause kostenlos zum Download angeboten hatte“, so van Loock. Es handelte sich um Songs von DJ Bobo, den Backstreet Boys und Bellini.

Man habe daraufhin den Online-Dienst aufgefordert, diese Dateien aus dem Forum zu entfernen, zumal sie mit dem Zusatz versehen worden seien „Warum teueres Geld bei Hitbit zahlen, wenn es sie hier kostenlos gibt“. AOL sei aber auf die Forderungen nicht eingegangen, Einschreiben seien angeblich nicht angekommen.

Damals sei es um eine „Wahnsinnskohle“ gegangen, weswegen man den Gang zum Gericht beschlossen habe, so van Loock. In der ersten Instanz hat das Landgericht München dem Karlsruher Unternehmen nun recht gegeben.

Kontakt:
Hitbit, Tel.: 0721/967100
AOL, Tel.: 040/361590

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago