Napster-Filter mit Löchern

Der von Napster am Sonntag Abend (Ortszeit) implementierte Filter, der den Tausch von urheberrechtlich geschütztem MP3-Material verhindern soll, hat offensichtlich große Löcher. So werden zwar diejenigen Songs herausgefiltert, die von den Plattenfirmen und Künstlern als geschützt identifiziert werden. Doch kleine Tippfehler im Liedtitel oder beim Interpreten fördern das Gewünschte über Napsters fehlertolerante Suchmaschine zutage. „Das ist ein Anfang, aber ich denke, sie müssen noch härter daran arbeiten“, sagte der Prominenten-Anwalt Howard King, der bereits für seine Klienten Metallica und Dr. Dre gegen den Musiktausch-Service vorgegangen war.

Napsters Filter-Initiative startet, während sich der Fokus vor Gericht immer mehr auf die Verantwortung des Musiktausch-Services verschiebt, dafür zu sorgen, dass keine urheberrechtlich geschützten Titel über seine Server getauscht werden. Doch selbst nach dem Verfahren bezüglich möglicher Filter ist noch ein weiterer Prozess anhängig. Dabei will die Musikindustrie über eine Entschädigung für bisher begangene Copyright-Verletzungen sprechen.

Mit dem Filter sollen Songs von Künstlern wie Dr. Dre, den Beatles, Jimi Hendrix und Metallica ausgeblendet werden. Napster liegt nach eigenen Angaben eine Liste mit 5600 Songtiteln vor, die geschützt sind. Mittlerweile denken Napster-User aber bereits über Möglichkeiten nach, die Filter zu umgehen. So soll es Verschlüsselungs-Systeme für die Songtitel geben. Wie das funktionieren könnte, zeigt Aimster, die mittlerweile einen Pig Encoder anbieten, der die Songtitel geringfügig ändert. So wird aus „Hallo“ in „alloH“ umgewandelt und bleibt trotzdem auffindbar.

ZDNet.de Redaktion

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