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Neue Site für T-DSL-Kunden auf der Warteliste

Eine neue Site bietet allen, die bisher vergeblich auf ihren T-DSL-Anschluss warten, ein neues Forum, um sich über ihr Problem auszutauschen. Im Gästebuch, das seit 21. Januar 2001 online ist, waren bis Donnerstag nachmittag 650 Einträge zu sehen. Zwar gibt es auch positive Stimmen, die ihren Anschluss zum zugesagten Termin erhalten haben, doch malt der überwiegende Anteil der Einträge ein düsteres Bild. Inkompetente Hotline-Mitarbeiter, verschleppte Anschlusstermine, doppelt ausgelieferte Hardware und Abbuchungen trotz Kündigung werden angeführt.

Walter Genz, Sprecher der Telekom (Börse Frankfurt: DTE), nennt den Ärger der Kunden „unberechtigt“. Weiter sagte er: „Wir haben zehn Jahre gebraucht, um ISDN flächendeckend einzuführen. Dass das mit DSL nicht innerhalb weniger Tage klappen kann, muss klar sein.“ Allerdings berichtet Genz auch von Lieferschwierigkeiten der Infrastrukturausrüster. „Wir sind mit dem Ausbau um ein Vierteljahr hinter dem Zeitplan, sowohl mit den Splittern und Breitbandmodems als auch mit den Ports für die Vermittlungsstellen.“ Die Infrastruktur-Ausrüster würden ihre vertraglich festgelegten Lieferfristen nicht einhalten, so der Vorwurf der Telekom.

Die Partner-Unternehmen hätten jetzt aber zugesichert, ihre Lieferungen aufzustocken. Bis Ende März will man die aktuelle Warteschleife bei den Aufträgen abbauen „falls alles so stabil bleibt“, so Genz.

Ein immer wieder im Forum geäußerter Vorwurf istdie umfangreiche Werbemaßnahme, die der Telekommunikationskonzern für T-DSL am Laufen hat, obwohl sich die Fristen immer wieder verschieben. „Wir haben unsere Marketingmaßnahmen zwar zurückgefahren“, so Genz. So wird die Telekom im ersten Quartal 2001 in keinen Werbeschreiben für das Angebot werben und bis auf Anzeigen in Fachzeitschriften auf Werbung verzichten. „Aber ganz ohne Marketing fallen wir in ein Werbeloch und das Produkt gerät in Vergessenheit.“

Und nicht zuletzt wurden im Forum immer wieder die wenig kompetenten Mitarbeiter der Telekom-Telefon-Hotline kritisiert („Die erzählen jedesmal was anderes“). Genz verwies alle Interessenten an die 0800-330-9009, die speziell für Anfragen zu T-DSL geschaltet sei. Allerdings musste er zugeben: „Wenn zu viele Anrufe reinkommen, kann es schon mal sein, dass wir in die normale Telefon-Hotline weiterleiten.“ Die Mitarbeiter der 9009-Stelle seien allerdings auf dem neuesten Stand in Sachen DSL.

Doch selbst wenn der DSL-Anschluss da ist, kann es Probleme geben. Auf der Site von Max Vogelbusch lassen sich die aktuellen Störungsfälle von T-DSL nach Vorwahlgebiet und Aktualität anzeigen. Ein Tipp von Walter Genz für diesen Fall: „Wenden Sie sich an die Störungsstelle.“

T-DSL wird in rund 600 deutschen Ortsnetzen zusätzlich zum Telefonanschluss angeboten, die monatliche Flatrate kostet 49 Mark. Für den zusätzlichen T-DSL-Internet-Kanal, der anders als Internet-Zugänge per Analog- oder ISDN-Anschluss nicht über das Telefonnetz geschaltet wird, müssen in den Vermittlungsstellen Ports installiert werden, die die Einwahl in das Netzwerk ermöglichen. Auf Kundenseite sorgt ein Splitter für die Auftrennung von Telefon- und T-DSL-Signal. Ein mit dem Computer über die Ethernet-Schnittstelle verbundenes T-DSL-Modem gewährt den Zugang zum Internet.

T-DSL wird von der Telekom-Tochter T-Online bereitgestellt. Für den T-DSL-Kanal ist die Deutsche Telekom, für den Internet-Zugang und die Flatrate T-Online zuständig. Innerhalb dieses Jahres stieg die Zahl der T-Online-Kunden von 4,1 auf sechs Millionen.

Grundlagenwissen über ADSL und konkurrierende Standards vermittelt ein ZDNet-Special zum Thema „ISDN und die Alternativen„.

Kontakt:
Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3300700

ZDNet.de Redaktion

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