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Revolutionäre Erfindung toppt angeblich WWW

Die arg gebeutelte IT-Branche im Silicon Valley kennt momentan nur noch ein Gesprächsthema: Die Gerüchteküche brodelt über, nachdem die Harvard Business School Press angeblich 250.000 Dollar für ein Buch über ein „Ginger“ genanntes digitales Gerät gezahlt hat. Das Marktpotential von „Ginger“ soll sogar noch über dem des World Wide Web liegen. Diese mysteriösen Gerüchte treffen in eine Zeit, in der das Ende der Computer-Ära wieder einmal nahe scheint, zahlreiche Dotcom-Firmen den Niedergang vor Augen haben und die gebeutelte Technologiebranche verzweifelt nach dem nächsten großen Wurf sucht.

Der millionenschwere Investor Dean Kamen, 49, will „Ginger“ bauen lassen und im kommenden Jahr der Öffentlichkeit präsentieren. Kamen weigerte sich, Details über „Ginger“ zu nennen, ließ aber mitteilen: „Da sich unsere Projekte in der Entwicklungsphase befinden und wir Verschwiegenheitserklärungen gegenüber unseren Klienten unterzeichnet haben, ist es uns nicht möglich, weitere Kommentare abzugeben.“

Der geheimnissumwitterte Buchentwurf ist von dem freien Journalisten Steve Kemper verfasst worden. Er arbeitet unter anderem für das beliebte Wissenschaftsmagazin Smithsonian, für das er Kamen 1994 porträtiert hat. Die Story wurde zunächst von Inside.com publik gemacht. Die dortigen Journalisten konnten aber auch nur berichten, was „Ginger“ nicht sein soll: Die Erfindung soll sich innerhalb von zehn Minuten mit einfachen Werkzeugen zusammensetzen lassen. Bei der Markteinführung 2002 soll ein Gerät weniger als 2000 Dollar kosten.

Der Mitbegründer von Apple (Börse Frankfurt: APC), Steve Jobs, Amazon-Gründer (Börse Frankfurt: AMZ) Jeff Bezos und der erfolgreiche Venture Capitalist sollen nach einer Vorführung eines Prototyps so begeistert von „Ginger“ gewesen sein, dass sie Millionen Dollar investiert haben. Inside.com zitiert die Investmentbank Credit Suisse First Boston, die von dem Gerät einen Umsatz „wie kein Startup jemals“ erwartet. Jobs soll gesagt haben, rund um „Ginger“ würden Städte entstehen. Bezos nannte die Maschine „revolutionär“. Kamen behauptet, es würde soziale Institutionen verändern und Multimillionen-Dollar Unternehmen in ihren Grundfesten erschüttern.

Kamen hat in den 70er Jahren die erste tragbare Insulinpumpe erfunden. Seit 20 Jahren arbeitet er an innovativen medizinischen Pflege- und Technologieprodukten bei Deka Research und Development in Manchester, New Hampshire. Die Firma hält sich möglichst ruhig und hat laut Auskunft einer Sprecherin 150 Mitarbeiter. „Wir sind stolz darauf, eine Reihe revolutionärer Produkte eingeführt zu haben und wir werden unsere Arbeit an zahlreichen Produkten zu gegebener Zeit fortführen“, so Kamen als Reaktion auf die durch das Buchangebot erregte Aufmerksamkeit. Zuletzt hatte Kamen einen Rollstuhl erfunden, der Treppen steigen kann.

ZDNet.de Redaktion

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