Die Konkurrenten der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) haben mit scharfer Kritik auf die Großhandels-Flatrate des Ex-Monopolisten reagiert. „Das ist ein Scheinangebot“, sagte Jürgen Grützner vom Brachenverband VATM in Köln. Für die Wettbewerber sei es praktisch unmöglich, die von der Telekom genannten technischen Vorgaben zu erfüllen. America Online (AOL) (Börse Frankfurt: AOL) als zweitgrößter Internet-Anbieter in Deutschland warf der Telekom vor, „auf halber Strecke zu einem echten wettbewerbsfähigem Flatrate-Tarif stehengeblieben“ zu sein.
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) stößt sich vor allem an der Vorgabe der Telekom, dass die Konkurrenten erst an den bundesweit 1600 Teilnehmervermittlungsstellen ins Telekom-Netz gelassen werden sollen. „Das kann kein Anbieter leisten“, kritisierte Grützner. Allein für die Stadt Köln gebe es etwa 50 solche Vermittlungsstellen. Die Anbieter, die derzeit meist nur über Fernverbindungen verfügten, wären laut Grützner bei dem Flatrate-Angebot gezwungen, mit hohem Kostenaufwand auch im Ortsbereich ein „Parallelnetz“ zur Telekom zu schaffen. „Die Investitionen dafür wären so hoch, dass sich das Angebot nicht rechnet.“
AOL-Deutschland-Chef Uwe Heddendorp sah in der Offerte den Versuch der Telekom, „ihre ohnehin monopolistisch geprägte Position in einem entscheidenden Teil des Telekommunikationsmarktes zu zementieren“. Das Unternehmen habe grundsätzlich „aber einen ersten richtigen Schritt gemacht“. Heppendorp forderte die Telekom auf, die Flatrate „auf den ganzen Weg vom Netzwerk der Deutschen Telekom bis zu den Internet-Providern“ auszuweiten, also einen Einstieg in das Netz nicht erst bei den 1600 Teilnehmervermittlungsstellen, sondern bei übergeordneten Knotenpunkten zu ermöglichen.
Kontakt:
AOL, Tel.: 040/361590
VATM, Tel.: 0221/3767725
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