Die Nielsen Norman Group hat eine Studie über den Nutzen von WAP-Diensten erstellt und ihr verheerendes Urteil präsentiert. WAP setze sich auch 2001 nicht durch. Erst im Jahr 2003 würde das mobile Internet mit der Einführung neuer Standards an Fahrt gewinnen. Das Unternehmen hatte 20 britische Testpersonen mit WAP-Telefonen ausgestattet und sie gebeten, eine Woche lang die relativ weit entwickelten Wireless-Dienste auf der Insel zu nutzen und gleichzeitig ein Tagebuch zu führen.
Nach dem Versuchszeitraum ergab sich folgendes Bild: Auf die Frage, ob sie innerhalb des nächsten Jahres gerne ein WAP-Telefon haben wollten, sagten 70 Prozent der Tester „Nein“. 20 Prozent erklärten, innerhalb der nächsten drei Jahre käme für sie der Kauf eines WAP-fähigen Telefons in Betracht.
Die Tester bemängelten, dass selbst die einfachsten Aufgaben viel zu lange Ladezeiten hatten. Selbst nach einer Woche mit dem WAP-Telefon nutzten die Tester die Services nur wenig. Das Unternehmen erklärte, dass die momentan verfügbaren WAP-Services ihre eigene Brauchbarkeit durch schlechtes Design einschränken.
Internet-Design-Guru Jakob Nielsen nannte die Studie aufgrund der Ergebnisse „Deja vu: 1994 noch einmal ganz von vorne“. Er verwies damit auf eine Nielsen-Studie aus dem Jahr 1994. Damals wie heute erklärte Nielsen, dass die Nutzungszahlen stark ansteigen würden, wenn die Technologie einfacher in der Anwendung ist. Bis dahin rät Nielsen Firmen keine weitere Mark in WAP-Services zu stecken: „Nicht solange die Dinger so unbrauchbar sind.“ Die Studie kann gegen eine Gebühr von 18 Dollar von der Web-Site des Unternehmens heruntergeladen werden.
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