Klagewelle gegen Online-Werber in USA

In den USA wurden in dieser Woche etliche Klagen gegen Online-Werbefirmen eingereicht. Der Vorwurf lautet: Verletzung der Privatsphäre. Avenue A und die Exite@Home-Tochter Matchlogic wurden unabhängig voneinander vor den Kadi gezerrt, weil sie das Surfverhalten des Users ohne dessen Einwilligung verfolgen. „Die Kläger behaupten, dass die Angeklagten heimlich ohne Zustimmung oder Authorisierung, Cookies auf den Computern der Internet-Nutzer abgelegt und ihre Bewegungen quer durch das Internet verfolgt haben“, heißt es in der Klageschrift, die in Denver im US-Bundesstaat Colorado eingereicht wurde. Ähnliche lauten die Vorwürfe in einem Verfahren, das gegen Avenue A in Redmond, Washington erhoben wurden.

In beide Verfahren hat sich die auf Gruppenklagen spezialisierte Anwaltskanzlei Milberg, Weiss, Bershad, Hynes & Lerach eingeschaltet. Solche Kanzleien füllen nach Angaben von Datenschutz-Experten die Lücke, die von der US-Legislative geschaffen wurde. Die Regierung vertraut auf die Selbstregulierung der Industrie. Ein Prinzip, das nicht immer Erfolg hat, da die Unternehmen in dieser jungen Branche oftmals versuchen, die Grenzen des Erlaubten bis zum äußersten Limit auszureizen.

„Im Grunde genommen gibt es kein Gesetz gegen das Tracking oder Cookies“, so der Technologie-Chef der Privacy Foundation, Richard Smith. „Also bleibt die Frage ob diese Sammelklage-Leute eine bestehende Regelung ausnützen können.“ Smith ist der Ansicht, dass die Online-Werber immer aggressiver vorgehen, weil sie unbedingt Umsätze erzielen müssen.

ZDNet.de Redaktion

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