Udo Jürgens will gegen Crédit Suisse klagen

Die Schweizer Bank Crédit Suisse hat versehentlich vertrauliche Daten prominenter Kunden auf ihrer Internet-Seite veröffentlicht und sich damit den Zorn einiger Stars wie Schlagersänger Udo Jürgens zugezogen. Auf ihrer Web-Seite fanden sich, jedermann frei zugänglich, eine Woche lang die Kontonummern und Adressen von Berühmtheiten wie Jürgens und dem ehemaligen James-Bond-Darsteller Roger Moore, wie ein Sprecher der Crédit Suisse am Donnerstag eingestand.

Die Bank sei durch einen Bericht der Schweizer Illustrierten „Blick“ vom Mittwoch aufgeschreckt worden und habe sofort den Testbereich ihrer Webseite „Direct Net“ geschlossen. Der 66-jährige Jürgens zeigte sich gegenüber der Illustrierten „empört über den Skandal“ und kündigte gegen das „ehrenwerte Haus“ rechtliche Schritte wegen Verletzung des Bankgeheimnisses an.

Wer immer schon einmal wissen wollte, wieviel Jürgens oder Moore an Tantiemen verdienen, wurde auf der Webseite der Bank bestens bedient. Ein Klick auf den „Test“-Button der Seite zum Internet-Banking genügte, und schon rollten Überweisungsdetails der Prominenten über den Bildschirm. Bei den Angaben handelte es sich um Zahlungen der Gesellschaft Swissperform, die den Stars jährlich ihre Interpretenrechte ausbezahlt. Die Summen bewegten sich umgerechnet teils um die 50.000 Mark.

Laut dem Banksprecher stellt die Panne jedoch nicht das „sehr fortgeschrittene“ Sicherheitssystem der Bank in Frage. Auf ihrer Webseite rühmt sich die Bank, „Direct Net“ sei der „Bankschalter der Zukunft“ und zeichne sich durch ein „dreifaches Schutzsystem“ inklusive Vertragsnummer, Passwort und Geheimzahl aus. Auf die Manipulation habe man keinen Einfluss gehabt, denn die Daten seien „von Dritten“ auf die Seite gestellt worden, sagte der Sprecher.

Die Zeitschrift Internet Professionell berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über Datenschutz im Internet und gibt Tipps, wie man seine persönlichen Angaben schützen kann.

ZDNet.de Redaktion

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