US-Regierungs-Sites mit schlechtem Datenschutz

Nur drei Prozent aller Websites der US-Regierung genügen vollauf den Datenschutz-Richtlinien für gewerbliche Websites. Das hat ein Bericht des Kongresses am Dienstag ans Licht gebracht. Ein Sprecher der Verwaltung aus Clintons Regierung verteidigte das Ergebnis, indem er sagte, das sei so wie Äpfel und Birnen vergleichen.

Hintergrund des Streits ist ein Gesetzesentwurf, den die Federal Trade Commission (FTC) vor den Kongress gebracht hat. Demnach sollen kommerzielle Websites vier Grundsätze für den Datenschutz berücksichtigen. User sollen darüber informiert werden, wenn über sie Daten gesammelt werden und die Wahl haben sie preiszugeben und später jederzeit wieder einzusehen oder sie komplett zu verwahren. Für die Sicherheit der Informationen sollen die Firmen haften. Nach dem deutschen Datenschutzgesetz haben Privatpersonen Rechtsanspruch auf Auskunft, Änderung und Löschung von über sie gesammelten Daten.

Der Fraktionsführer der mehrheitlichen Republikaner im Kongress, Richard Armey, sagte: „Ich bin wirklich überrascht von diesem mageren Ergebnis. Wir müssen aber erst vor unserer eigenen Tür kehren, bevor wir der Wirtschaft Lehrstunden über Datenschutz erteilen.“

Der Bericht des Statistischen Ausschusses zeigt, dass nur drei Prozent der Regierungs-Websites alle vier Prinzipien der FTC beherzigen. 85 Prozent der untersuchten Sites hatten entweder keine Datenschutzrichtlinie auf ihren Seiten oder ein Statement, das nur schwer zu finden war. 45 Prozent ließen den Usern keine Wahl, ob sie überhaupt wollen, dass über sie Informationen gesammelt werden. Nur 23 Prozent bewahrten die Daten sicher auf und 17 Prozent gaben den Surfern Zugang zu den über sie gesammelten Informationen.

ZDNet.de Redaktion

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