IBM: 200 Millionen Dollar für europäische Linux-Initiative

IBM (Börse Frankfurt: IBM) will europaweit mehr als 200 Millionen Dollar für die Einrichtung von sogenannten Linux-Centers ausgeben. Kurzfristig sollen dafür rund 600 Linux-Berater, Hardware- und Software-Spezialisten sowie Service-Experten eingestellt werden. Diese sollen Unternehmenskunden beim Umstieg auf Linux behilflich sein.

Die Linux-Centers sollen in die IBM-Entwicklungszentren in Böblingen, Paris, Montpellier, Greenock, Hursley, Warschau und Budapest integriert werden. Kunden erhalten dort nach Angaben des Konzerns Einweisungen beim Umgang mit Linux und Applikations-Entwicklung auf allen IBM Servern von Netfinity über RS/6000 und AS/400 bis zum Hochleistungsserver S/390.

„Im zweiten Halbjahr 2000 werden wir damit beginnen, Linux-Anwendungen auf Linux-fähigen Servern aggressiv zu vermarkten“, kündigte der IBM-Europa-Chef Mike Lawrie an. Unterstützung bekomme Big Blue bei seinem Vorhaben unter anderen von Intel (Börse Frankfurt: INL) und dem Nürnberger Linux-Distributor Suse. „Intel wird die gemeinsamen Arbeitsergebnisse auch in die eigenen Solution Center einbringen und legt großen Wert darauf, Erfahrungen untereinander auszutauschen“ erklärte der Intel-Manager Sharad Gandhi. „Wir glauben, dass Linux eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des E-Business spielen wird“.

„Die Bedeutung von Linux steigt insbesondere in geschäftskritischen Einsatzbereichen, wie beispielsweise Web- und Datenbankservern. Hierzu bedarf es skalierbarer Systeme wie IBM S/390 oder IBM Netfinity Clustern. Suse wird zusammen mit IBM daran arbeiten, dass Linux auf allen IBM Servern verfügbar ist“, kündigte Suse-Cheftechnologe Dirk Hohndel an.

Suse hatte im November vergangenen Jahres von Intel eine Finanzspritze in Millionenhöhe erhalten: „Intel investiert in Suse, um die Verbreitung von Linux auf Intel-basierten Systemen in Europa zu fördern. Unsere Aufmerksamkeit konzentriert sich hierbei auf den Pentium-III-Xeon- und in der Folge den Itanium-Prozessor“, ließ der Intel Director Content Group, Tim Keating, damals wissen.

Detlev Borchers hat sich in seiner Kolumne bei ZDNet gerade erst unter dem Titel „IBMs Linux wäscht weißer“ kritisch mit dem Engagement des blauen Riesen für das kostenlose Betriebssystem auseinandergesetzt.

Grundlagen und alles Wissenswerte zum Linux-Ein- und Umstieg vermittelt ein großes Special zum Thema Linux, „Die Alternative zu Windows„, das ständig aktualisiert wird.

Experten beantworten technische Fragen jeder Art und helfen mit Ratschlägen zu Installation und Betrieb weiter. Sowohl Einsteiger als auch versierte Linux-Nutzer haben im ZDNet-Linux-Diskussionsforum Gelegenheit zum Informationsaustausch mit Gleichgesinnten.

Kontakt:
Suse, Tel.: 0911/7405331

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

3 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

3 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

3 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

18 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

20 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

21 Stunden ago