Warnung vor ILOVEYOU-Mail

Seit heute Vormittag macht eine E-Mail die Runde, die im Attatchment einen Wurm mit sich führt und sich rasend schnell verbreitet. Wer elektronische Post mit dem Betreff ILOVEYOU und dem Text „kindly check the attached LOVELETTER coming from me“ erhält, sollte sie ungelesen löschen, da die Virenprogramme den neuen Code noch nicht erkennen. Mittlerweile bietet Trend Micro unter 213.198.25.58/… ein erstes Update seines Security-Programms.

Der angebliche Liebesbrief ist bei genauerer Betrachtung ein Visual Basic-Skript und verändert die Registry-Einträge für Kernel32, das heißt er überschreibt die Win32.dll, die bei jedem Boot ausgeführt wird.

Zudem ändert der Wurm alle Dateien mit den Endungen vbs, vbe, js, jse, css, wsh, sct, hta, jpg, jpeg, mp3, und mp2. Ins System werden eingebaut: MSKernel32.vbs in der Windows System directory, Win32DLL.vbs in the Windows directory, LOVE-LETTER-FOR-YOU.TXT.vbs in der Windows System directory, WinFAT32.EXE in der Internet download directory, WIN-BUGSFIX.EXE in der Internet download directory und script.ini in der mIRC directory.

Außerdem ändert er die Startseite des Browsers so, dass eine „.exe“-Datei namens „WIN-BUGSFIX.exe“ heruntergeladen wird. Der Provider, auf dessen Site die „WIN-BUGSFIX.exe“ gehostet wird, hat die Datei inszwischen vom Netz genommen. Zudem wird bei Outlook das Adressbuch durchkämmt und eine Mail mit dem Trojaner an alle Mailadressen verschickt.

Weil bei großen Firmennetzwerken jeder das gleiche globale Adressbuch hat, verschickt der Exchange-Server irgendwann so große Mengen an Mails, dass der Server in die Knie geht.

Besonders betroffen sind wieder einmal Nutzer von Outlook, da sich Outlook über Active Scripting steuern lässt. Deshalb ist es für Outlook-Nutzer wichtig, die Mail ungeöffnet zu löschen. Wer die Mail erhalten hat, sollte über die Browsereinstellungen Active Scritping deaktivieren, bevor er die Mail ohne Gefahr markieren kann. Erst dann ist es ungefährlich, sie zu löschen. Man sollte weder die Mail öffnen noch das Anhängsel doppelklicken.

Der Virus hat heute innerhalb von zwei Stunden die Mailserver von zahlreichen großen deutschen Konzerne wie Microsoft, Siemens, sowie von Hamburger Verlagshäusern und zahlreichen Banken lahmgelegt.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

2 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

5 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

5 Tagen ago