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Microsofts neues Baby: Der Pocket PC

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat gestern den neuen Pocket PC vorgestellt. Bei der Präsentation ließen die Marketing-Strategen zunächst ein gestreamtes Video auf dem kleinen Gerät laufen, worauf die doppeldeutige Botschaft folgte: „Kann Ihr Palm das tun? Nicht, solange er nicht einen Pocket PC hält.“ Palm steht nicht nur für die Handheld-Firma mit 70 Prozent Marktanteil, sondern heißt im Englischen auch „Handfläche“.

Laut Microsoft-Chef Steve Ballmer will man mit dem neuen Windows CE 3.0 Fehler von früher wieder gut machen: „Wir haben in der Vergangenheit viele Sachen gut gemacht aber manches ist auch total schief gegangen.“ Das Ziel bei der Entwicklung des Pocket PCs war laut Ballmer, das Gerät „einfach, einfach, einfach“ zu machen. Der Microsoft-Chef gab zu, dass der Pocket PC nicht nur als Arbeits-Hilfsmittel gedacht sei. Anwender sollten auch Spass-Applikationen darauf laufen lassen.

Benutzer finden beim Einschalten des Geräts den berüchtigten „Start“-Knopf wieder. Allerdings wurde er innerhalb des Bildschirms von links unten nach links oben verlegt. Das User-Interface mit dem Namen „Rapier“ erinnert stark an einen Browser. Die Pull-Down-Menüpunkte sind dagegen reinstes „Windows“.

Der Pocket PC erkennt Texte, die handschriftlich eingegeben werden und versendet sie per Mail. Das Gerät unterstützt verschiedene Wege des Datenaustausches, beispielsweise Cellular Digital Packet Date (CDPD) und lässt sich per GSM-Handy mit dem Internet verbinden. Durch eine Infrarotschnittstelle ist auch der Datenaustausch mit Palms möglich.

Mit dem neuen Browser lassen sich auch HTML-Seiten darstellen. User können sich Sites nicht nur direkt laden, sondern auch Daten von einem Desktop auf den Pocket PC ziehen, um sich die Sites offline anzusehen. Der Browser berechnet die Sites neu, so dass sie auf der kleinen Monitor-Fläche nicht durcheinander gewirbelt werden. Die Geräte werde nicht nur MSNs Mobile Services unterstützen, sondern auch den AOL-Standard.

Der Pocket PC kann auch Flash Cards verwenden. Auf diesen werden unter anderem Spiele angeboten, wie beispielsweise die original Pac-Man-Version.

Hardware für den Pocket PC kommt bislang von Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP), Casio und Compaq (Börse Frankfurt: CPQ). So will Casio den Cassiopeia E 115 im Juni für circa 1400 Mark als Microsoft Pocket PC anbieten. Bereits Mitte Mai wird voraussichtlich der HP Jordana 545 mit 16 MByte RAM für 1100 Mark an den Start gehen, Ende Mai gefolgt vom Modell 548 mit 32 MByte RAM für 1300 Mark. Auch Compaq wird einen Pocket PC anbieten. Der Aero 1550 wird über ein monochromes Display verfügen. Der Deutschlandstart ist Mitte Mai geplant. Das Gerät soll 870 Mark kosten.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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