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Erste Win2000-Raubkopien aufgetaucht

Windows 2000 ist noch nicht einmal offiziell gestartet und schon befinden sich illegale Kopien des neuesten Betriebssystems von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) im Umlauf. Der Softwaregigant ist nach eigenen Angaben eifrig dabei, gegen Web-Sites mit illegalen Kopien vorzugehen.

Im Kampf gegen die Produktpiraten setzt Microsoft auf neue Waffen: Holografische CDs, ein Echtheits-Zertifikat, das schwieriger zu fälschen sein soll als eine 100-Dollar-Note, sowie ein virtueller Bluthund, der im Web nach illegalen Kopien schnüffelt, gehören dazu.

Das neue Software-Tool von Microsoft sucht 24 Stunden am Tag nach illegalen Kopien von Windows 2000 im Web. Auf diese Weise hat Microsoft allein im Januar über 100 Sites gefunden, die das Programm zum Download angeboten haben, sagte die für Software-Piraterie zuständige Microsoft-Anwältin Anne Murphy. Mitarbeiter des Softwarekonzerns werten die Such-Ergebnisse des Tools aus. Bei einem ernstzunehmenden Verdacht wird der Internet Service Provider (ISP) kontaktiert.

Bei Microsoft weiß man bislang nicht, welcher Schaden dem Unternehmen durch die Raubkopien entstanden ist. Doch man befürchtet einen Schneeballeffekt der illegalen Kopien. Dem Software-Giganten entgehen 149 Dollar pro Desktop-Upgrade und 3999 Dollar für die Advanced Server Version.

Gegen Profi-Raubkopierer, die die CDs pressen lassen und mit hochwertig aufgemachten Verpackungen versehen, hat Microsoft zwei Asse im Ärmel: Ein Hologramm, das auf der ganzen Fläche der Original-CD zu finden ist, sowie Echtheits-Zertifikate, für die ein holografisches Kupfer-Band benutzt wird und die eine Identifikations-Nummer enthalten. Anwältin Murphy sagte gegenüber ZDNet: „Sie (die Software) hat mehr Sicherheits-Merkmale als die sichersten Geldscheine.“

Murphy ist vor allem von der Qualität des Hologramms überzeugt: „Das ist etwas, das jeder Verbraucher erkennen kann.“ Allerdings weiß die Anwältin auch, dass sich Microsoft mit den Sicherheits-Features nur einen Zeitvorsprung vor den Raubkopierern erkauft.

Offiziell wird Windows 2000 nächsten Donnerstag vom Firmen-Mitbegründer Bill Gates bei einer großen Gala in San Francisco vorgestellt. Doch bereits im Dezember vergangenen Jahres wurden Kopien von Windows 2000 an Computerhersteller versandt, damit sie auf neuen PCs installiert werden konnten. Seit einigen Wochen werden Maschinen mit dem neuen OS ausgeliefert. Und auch die Betaversion ist seit Monaten zu haben.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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