Nachdem sich AOL (AOL; Börse Frankfurt: AOL) in Amerika mit einer Klage gegen seine Zugangssoftware 5.0 konfrontiert sieht, haben Beobachter der Branche dem weltgrößten Internet-Dienst zwar rüde Geschäftspraktiken vorgeworfen, aber auch darauf hingewiesen, dass die Schuld nicht allein bei AOL zu suchen sei.
In der Klageschrift, die die Kanzlei Yates & Schneider im Namen von über sieben Millionen Usern der 5.0-Zugangssoftware eingereicht hat (ZDNet berichtete), wird AOL vorgeworfen, den Internet-Zugang über andere ISPs stark zu erschweren oder sogar ganz zu unterbinden.
Der E-Commerce-Analyst bei International Data, Barry Parr etwa beschuldigt Microsoft (Börse Frankfurt: MSF), an dem Problem mitschuldig zu sein: „Wenn es so einfach wäre, in Windows die Internet-Verbindung zu konfigurieren, müsste AOL den Vorgang nicht in seiner Zugangs-Software regeln. Sie tun das aus dem gerechtfertigten Grund, um den Usern möglichst wenig technischen Aufwand zuzumuten.“
Der Internet-Analyst Ross Rubin von Jupiter Communications stimmt dem zu: „Software-Entwickler sind immer schnell dabei, wenn es darum geht, Features einzubauen und Bugs zu beseitigen, um absichtlich das Konkurrenz-Produkt zu behindern. Jedes Mal, wenn man Software installiert, geht man ein gewisses Risiko ein.“
E-Commerce Analyst Parr sagte allerdings auch: „AOL benimmt sich wie ein streitsüchtiger Neuling. Sie müssen einfach vorsichtiger sein.“ Parr ist der Meinung, ein solches Verhalten sei zwar für junge Firmen angemessen, die sich ihren Platz erst erkämpfen müssen, aber nicht für den Branchenriesen AOL.
Der Internet-Analyst von Keenan Vision, Vernon Keenan, findet das Verhalten von AOL sogar „heuchlerisch“. Er sagt: „Dieser Vorgang zeigt, dass ihnen (AOL, Anm. d. Red.) fast jedes Mittel recht ist, um die Wahlfreiheit der Verbraucher einzuschränken.“
AOL hat nach dem Eingang der Klageschrift bei Gericht 30 Tage Zeit, um sich zu den Anschuldigungen zu äußern. Danach wird ein Richter entscheiden, ob die Klage zugelassen wird.
Kontakt:
AOL, Tel.: 040/361590
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