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Microsoft verschiebt neuen Explorer

In der vergangenen Woche hatte Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) seine Tester darauf hingewiesen, dass die künftigen Windows-Varianten „Neptune“ und „Odyssey“ zugunsten von „Whistler“ aufgegeben werden (ZDNet berichtete). Diese Woche wurden neue Details zum umgekrempelten Entwickler-Programm bekannt: Der kommende Internet Explorer mit dem ehemaligen Codenamen „Haley“ – nun wird er von Microsoft „Mars“ genannt – soll noch ein wenig auf sich warten lassen.

Die Tester rechnen nach eigenen Angaben bereits seit Oktober mit einer ersten Version von Mars. „Wir müssen erst noch einige grundlegende Ansichten überarbeiten“, heißt es nun aber in einem Schreiben an die Testergemeinde.

Bei Mars handelt es sich um eine „Consumer-Version“ des Internet Explorer. Ein Tester erklärte gegenüber ZDNet: „Mars ist Teil des IE-Konzeptes und richtet sich an gelegentliche Internet-Nutzer, die etwas Hilfestellung benötigen.“ Er wird über „Activity Centers“ verfügen, die einfache Werkzeuge für bestimmte Aufgaben, wie etwa die Musik- oder Fotobearbeitung, bereitstellen.

Ursprünglich sollten die Activity Centers auch in der Windows-Version namens „Millennium“ enthalten sein, doch nach Auskunft der Tester hat Microsoft diese aus der Beta 2 von Millennium wieder entfernt.

Inwieweit die Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Betas des Browsers und seiner geplanten Erweiterungen um Features, die eigentlich in neuen Windows-Versionen zum Einsatz kommen sollten, mit dem schwebenden Kartellrechtsverfahren gegen den Softwarekonzern zusammenhängen, kann nur spekuliert werden. Microsoft selbst verweigerte jeden Kommentar zu den Vorgängen in seinem Testprogramm.

Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte von ursprünglich 20 US-Bundesstaaten (jetzt: 19) hatten Microsoft im Mai 1998 wegen Verstößen gegen das amerikanische Wettbewerbsrecht verklagt. Auslöser war die Zwangskopplung von Browser und Betriebssystem, die das Unternehmen PC-Herstellern abverlangte. Der zuständige Richter Thomas Jackson hält das Unternehmen nach eigenem Bekunden für schuldig – derzeit wird nach einer außergerichtlichen Einigung gesucht.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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