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Garmin iQue 3600

Garmin bringt wirklich jeden Benutzer an sein Ziel. Mit dem iQue 3600 bringt Garmin nun seinen mit Spannung erwarteten Palm-basierten Organizer mit eingebautem globalen Positionierungssystem (GPS) auf den Markt. Einfach die Karten laden und Verbindung zu Satelliten aufnehmen – schon kann der Standort bestimmt werden. Zwar bietet der iQue im Vergleich zu anderen Palms des Highend-Bereichs weniger Software und auch die Akkulaufzeit lässt zu wünschen übrig, doch erweist er sich als Allround-PDA und Navigationsgenie.

Design

Für ein Handheld-Gerät mit GPS-Navigation und großem Display (320 x 480 Pixel) ist der iQue relativ leicht und kompakt: Er wiegt 147 Gramm und misst 7,11 x 12,50 x 2,03 cm. In der Dicke verjüngt sich das Gerät um ca. 13 mm, so dass es leichter in einer Tasche verstaut werden kann.

Bei den meisten Handhelds ist die Schutzabdeckung oben befestigt, wogegen sie sich beim iQue unten befindet, so dass oben die GPS-Antenne ausgeklappt werden kann. Für den Signalempfang vom Satelliten muss das Gerät eingeschaltet und die Antenne aufgeklappt werden, wobei sich die Antenne über ein Drehgelenk beliebig ausrichten lässt.

Der iQue verfügt über die standardmäßigen Funktions- und Bedientasten eines Palm unterhalb des Bildschirms, zusätzlich kann über eine Taste zwischen den GPS-Karten gewechselt werden. Mit dem Drehschalter können die Karten vergrößert und verkleinert werden und mit der Escape-Taste kann man Anwendungen verlassen. Diese beiden Bedienelemente befinden sich auf der linken Seite, was sehr praktisch ist, wenn man mit der rechte Hand den Stylus benutzt.


Garmin iQue 3600: der erste Handheld mit Palm-OS und integriertem GPS-Empfänger.

Zum Lieferumfang gehören das solide, aber etwas schwere Cradle für den Datenabgleich sowie ein Netzteil, dessen Anschlussstifte sich platzsparend zusammenfalten lassen. Ebenfalls bequem für unterwegs ist der Wechselstromanschluss am unteren Rand des Geräts, dank dessen das Cradle nicht unbedingt ins Gepäck muss.

Ausstattung

Obwohl Palm und Sony zu den Chips von Intel und Texas Instruments gewechselt haben, bleibt Garmin beim iQue dem Motorola-Prozessor treu. Dennoch ist der DragonBall-MXL-Prozessor mit ARM-9-Kern und 200 MHz durchaus nicht veraltet und auch das Betriebssystem Palm OS 5.2.1 und die 32 MB RAM-Speicher entsprechen dem neusten Stand der Technik. Zusätzlicher Speicher (für große Routenkarten unbedingt erforderlich) kann über den Secure Digital/MultiMediaCard (SD/MMC)-Steckplatz nachgerüstet werden.

Das Highlight beim iQue ist natürlich die GPS-Navigation, die das von der US-Bundesluftfahrtbehörde FAA und Verkehrsbehörde eingesetzte WAAS (Wide Area Augmentation System) nutzt und so die Genauigkeit des Empfängers verbessert. Über die 12 Kanäle des Garmin können gleichzeitig bis zu 12 Satelliten kontaktiert werden, obwohl für eine 3D-Lokalisierung nur vier Satelliten benötigt werden. Wie bereits erwähnt ist der Empfänger ausklappbar und die Antenne kann für optimalen Empfang ausgerichtet werden.

Zur Navigation stellt Garmin zwei CDs mit ausführlichem Routenmaterial bereit. Für den nordamerikanischen Markt wird die MapSource-Software City Select North America 5.0 mitgeliefert, darin enthalten sind Karten zu Straßen, Grünanlagen und Wasserwegen. Neben den Navigationsfunktionen bietet die Software Verkehrsleitfunktionen und mehr als 5 Millionen Ortsdaten (Points of Interest). Alle digitalen Karten können auf dem PC gespeichert werden (ca. 1,8 GB), um bei Bedarf Teile auf den Handheld zu laden. Es können allerdings keine Karten anderer Hersteller wie Rand McNally StreetFinder geladen werden.

Für die GPS-Nutzung bietet der iQue ein umfangreiches Softwarepaket zusammen mit digitalen Karten. Die Programme sind sehr gut in die Adressbuch- und Terminkalenderfunktionen eingebettet. Wählt man zum Beispiel eine Kontaktanschrift unter QueRoutes, berechnet der iQue die Route zu dieser. Auch Kalendereinträge können mit Zielorten verknüpft werden, so dass die Wegbeschreibung zum nächsten Meeting verfügbar ist. Weitere Anwendungen sind Routenplanung mit Zwischenstopps, Speichern der Route, Berechnung von Entfernung und Fahrtzeit sowie spezielle Ortsdaten (Banken, Restaurants, Theater, Hotels etc.).

Neben den herausragenden Navigations- und Lokalisierungstools wirken die sonstigen Palm-Programme jedoch ein wenig spärlich. Abgesehen von einem annehmbaren Audioteil/MP3-Player und dem PowerOne-Rechner sind auf der Software-CD lediglich Palm Desktop 4.1, Palm Reader sowie einige Demos anderer Hersteller enthalten.

Leistung

Ein schneller 200-MHz-Prozessor übernimmt im iQue die Verarbeitung der Ressourcen-intensiven Aufgaben der Kartenvergrößerung und -neuanzeige. Im Test traten jedoch beim Wiederaufbau von komplexen Stadtkarten Verzögerungen auf. Da Palm OS 5.2.1 eine RAM-Speichererweiterung unterstützt sollte man den internen Speicher von 32 MB mit einer 128-MB-SD-Speicherkarte erweitern, damit Raum für alle benötigten Karten zur Verfügung steht.

Wie auch der größer bemessene Konkurrent CLIE von Sony ist der iQue mit einem transflektiven Farbbildschirm mit einer Auflösung von 320 x 480 Bildpunkten bei 65.536 Farben ausgestattet. In Innenräumen überzeugte der Bildschirm bei eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung, wobei Kartendetails und Beschriftungen scharf und klar erkennbar waren. Auch im Sonnenlicht war der Bildschirm mit stromsparend abgeschalteter Hintergrundbeleuchtung gut ablesbar, allerdings muss der Blickwinkel genau stimmen. Klang und Lautstärke waren ausreichend, um auch bei lauten Nebengeräuschen gut hörbar zu sein.

Bei der ersten Suche nach einer Satellitenverbindung ließ der iQue sich etwas Zeit (um die vier Minuten). Bei der erneuten Verbindung klappte es dann wesentlich schneller (knapp eine Minute). Die Verbindung war stabil und brach lediglich in langen Tunneln oder zwischen Häuserblöcken ab.

Der iQue berechnet ohne Probleme Entfernungen und lotst den Benutzer zu seinem Ziel. Die Kilometer bis zur nächsten Richtungsänderung werden von einer angenehmen Frauenstimme angesagt, kurz vorm Abbiegen wird die entsprechende Anweisung wiederholt. Auf dem Bildschirm erscheinen zwar die Straßennamen, bei der Ansage werden diese aus verständlichen Gründen jedoch nicht genannt: Man stelle sich nur einmal die Aussprache eines Computers von Namen wie Czeminskistraße oder Hyazinthenweg vor. Beim Verlassen der vorgegebenen Route berechnet das Gerät rasch eine neue Route.

Leider gibt es beim iQue ein großes Manko: die Akkulaufzeit. Display und GPS-Empfänger verschlingen schnell alle Energieressourcen. Im Test wurde unter dem Kinoma Player ein Film bei 50 Prozent Helligkeit gespielt. Nach 2 Stunden und 11 Minuten zeigte das Gerät den Low-Batterie-Status an, die Hintergrundbeleuchtung wurde automatisch auf 10 Prozent reduziert. Nach drei Stunden waren die Akkus dann komplett leer. Durch Reduzierung der Hintergrundbeleuchtung kann der Betrieb mit GPS-Empfänger ein wenig verlängert werden: Bei zeitweiligem GPS-Betrieb betrug die so Laufzeit 3 Stunden und 45 Minuten. Der iQue bietet außerdem einen Energiesparmodus, in dem die Verbindung zu Satelliten auf ein Minimum beschränkt wird.

ZDNet.de Redaktion

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