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Sony CLIE PEG-NZ90

Während sich die Mehrzahl der Hersteller von Handhelds auf das untere Preissegment konzentriert, scheut Sony sich nicht, zahlungskräftigere Kunden ins Visier zu nehmen. Letztes Jahr präsentierte das Unternehmen den superschlanken, aber teuren CLIE PEG-NX70V, und im März soll als Steigerung der NZ90 auf den Markt kommen: ein CLIE mit schwenkbarem Display. Dieser Handheld der Spitzenklasse kann mit einer eingebauten 2-Megapixel Kamera, einer Tastatur und Bluetooth-Unterstützung aufwarten – da darf das Ganze dann auch schon einmal 850 Euro kosten. Dies ist also weder ein PDA für den täglichen Gebrauch, noch ist er für den durchschnittlichen Benutzer gedacht. Und auch wenn der NZ90 vor Funktionen nur so strotzt und eine absolut hervorragende Performance bietet, ist es doch schade, dass Sony nicht auch Wi Fi-Fähigkeit integriert hat – vor allem bei diesem Preis.

Design


Die etwas klapperige, aber stabile Cradle bietet auch einen USB-Ausgang sowie einen A/V-Anschluss.

Das Vorgängermodell von Sony, der NX70V, war bereits nicht besonders Jackentaschen-freundlich. Der NZ90 ist es noch weniger. Obwohl Sony den CompactFlash-Steckplatz an die Unterseite des Gerätes verbannt hat, kommt immer noch ein ziemlich dicker Handheld dabei heraus. Mit Abmessungen von 142 x 76 x 23 mm und einem Gewicht von 292 g dürfte der NZ90 eher in der Akten- als in der Jackentasche verstaut werden.

Abgesehen von den imposanten Abmessungen und dem 3,9-Zoll-Display dürfte die reichhaltige Ausstattung an Tasten, Schaltern und Anschlüssen das Herz jedes Technikfreaks höher schlagen lassen – und der Albtraum aller Anfänger sein. Der NZ90 bietet eine vollständige Daumentastatur, zwei Sets der klassischen Palm-Funktionstasten, ein Scroll-Wheel, einen Back-Button, einen Record Button, einen Kameraauslöser und einen Hold-Switch zum Anhalten von MP3s. Das ganze Gehäuse des CLIEs ist mit Anschlüssen übersät: ein Memory Stick-Steckplatz unten, ein CompactFlash-Steckplatz an der Rückseite und ein Infrarot-Anschluss nahe der Oberseite des Gerätes, gegenüber dem Kopfhöreranschluss.

Die auffälligsten und beeindruckendsten Merkmale des NZ90 sind seine eingebaute Digitalkamera und der auswechselbare Smart Lithium-Akku. Mit der 2-Megapixel-Kamera kann man Schnappschüsse bis zu einer Auflösung von 1.600 x 1.200 Pixeln machen. Anders als bei früheren integrierten PDA-Kameras besitzt dieses Modell eine Objektivabdeckung und einen Blitz.

Der NZ90 wird mit einer Reihe von Kabeln und Zubehörgeräten geliefert. Eine etwas klapperig wirkende, aber stabile Cradle lädt das Gerät auf und ist bei Nichtbenutzung zusammenzuklappen. Die Cradle enthält auch einen A/V-Ausgang, so dass man die aufgenommenen Video-Clips mit einem Fernseher betrachten kann, obwohl Sony kein entsprechendes Kabel mitliefert. Die Kopfhörer haben eine Kabelfernbedienung für das Abspielen von Audiodateien, und es gibt sogar ein USB-Kabel, mit dem man den CLIE an verschiedene Drucker anschließen kann.

Features


Sonys proprietäre Fernbedienung zur Steuerung der Audio-Wiedergabe.

Für Hightech-Freaks hat der NZ90 eine Unmenge von Features zu bieten. Zu diesen Schmankerln gehören Palm OS 5.0 und Sonys verbesserte Benutzeroberfläche/Launcher, ein 200 MHz-Prozessor – derzeit der schnellste für Palm OS-basierte Handhelds verfügbare -, ein Memory Stick-Steckplatz für die Erweiterung des Speicherplatzes über die 16 MByte eingebautes RAM hinaus, integrierte Bluetooth-Unterstützung, die bereits erwähnte 2-Megapixel-Kamera mit Blitz, MP3-Unterstützung sowie ein Steckplatz für eine optionale Wi Fi-Karte.


Nichts zu bemängeln: Das Display des NZ90 ist groß, klar, scharf und drehbar.

Der NZ90 besitzt das gleiche beeindruckend große schwenkbare 320 x 480-Pixel-Display wie der NX70. Und obwohl dessen Performance identisch mit der des NX70 ist, hat Sony es geschafft, die Video-Qualität zu verbessern: Die MPEG-4-Clips, die man mit der Kamera aufnehmen kann, werden nun mit gleichmäßigeren 15 Frames pro Sekunde wiedergegeben. Sonys auswechselbarer Lithium-Ionen-Akku besitzt eine präzise Ladezustandsanzeige, wie man sie von den Camcordern kennt, so dass man immer genau weiß, wie viele Minuten an Strom noch vorhanden sind und wie lange das Wiederaufladen dauern wird.

Performance


Freie Steckplätze für Memory Stick oder Wi-Fi-Karte.

Wie bereits erwähnt, arbeitet der Sony mit einem Intel StrongARM 200 MHz-Prozessor, dem wohl schnellsten für ein Palm OS-basiertes Gerät. Allerdings hätte man sich etwas mehr als die 16 MByte internen Speicher gewünscht. Mit einem Memory Stick lässt sich das RAM aufstocken, doch solange das nicht geschehen ist, kann man keine Videos aufnehmen. Und was noch schlimmer ist: Dieser CLIE unterstützt nicht den Sony Memory Stick Pro mit höherer Kapazität. Wie nicht anders zu erwarten, ist das 65.000-Farben und 320×480-Pixel-Display ein wahrer Augenschmaus mit klarer und scharfer Darstellung, selbst noch bei den kleinsten Icons.


Einfach drauflos knipsen mit der 2-Megapixel-Kamera des CLIE.

Die Kamera des NZ90 macht recht beeindruckende Aufnahmen. Mit der höchsten Auflösung der Kamera (1.600 x 1.200 Pixel) waren die Fotos dank des eingebauten Blitzes deutlich und wiesen nur minimale Artefakte und Rauschen auf. Diese Kamera ersetzt natürlich keine ausgewachsene Sony 2-Megapixel-Digicam wie z.B. die Cyber Shot DSC-P31, aber sie ist die beste integrierte Kamera, die man in einem Handheld oder Handy finden wird. Die Bildqualität ist durchaus mit der von Einsteigerkameras vergleichbar. Auch wenn die Videoqualität besser ausfällt als beim Vorgängermodell NX70V, sind die Clips allerdings immer noch klein und etwas zu ruckelig. Die Klangqualität dagegen ist in Ordnung.

Die integrierte Bluetooth-Schnittstelle funktionierte erwartunsgemäß. Der Sony war leicht zur Kommunikation mit anderen Geräten über Bluetooth zu bewegen, und selbst der Austausch von Textmeldungen und Bildern mit einem Nokia 3650 gelang.

Sonys Smart Lithium-Akku bot eine längere Laufzeit als erwartet. Mit halber Bildschirmhelligkeit spielte der CLIE MP3s 3 Stunden 27 Minuten lang, bevor die Musik abbrach. Auch der Kamerablitz war als Stromfresser verdächtig, aber es reichte immerhin für 107 Schnappschüsse, bevor die Kamera aufgab – und nach der Ladezustandsanzeige war der Akku immer noch zu 35 % geladen.

ZDNet.de Redaktion

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