Java-Trends: Scriptsprachen in vorderster Reihe

In nur acht Jahren hat sich Java hat sich bereits seinen Platz auf vielen unterschiedlichen Gebieten erobert: Peer-to-Peer, Open Source, Wireless und embedded-Anwendungen, um nur einige Beispiele zu nennen. Da verliert man leicht den Überblick, in welche Richtung sich die Sprache weiterentwickelt, da diese Entwicklung an vielen Stellen gleichzeitig stattfindet.

Ein Trend zeichnet sich besonders ab: Scriptsprachen für Java. Deshalb beleuchtet ZDNet das immer häufigere Auftreten von Scriptsprachen im Bereich von Java und die Vor- und Nachteile von deren Verwendung.

Rapid Development ist alles

Keine Frage: Scriptsprachen wie Jython, Python, Perl und PHP werden immer beliebter. So ist Jython in der Tat eine vollständige Implementierung der Programmiersprache Python in 100%ig reinem Java und erlaubt den einfachen Zugriff auf Java-Bibliotheken.

Dieser Trend zu Scriptsprachen geht vor allem auf RAD (Rapid Application Development) zurück, einen Entwicklungsstil, der immer mehr Anhänger findet. In Zeiten, da Marketing-Manager enormen Druck auf die IT-Abteilungen ausüben, um die Produktion zu beschleunigen, müssen IT-Leiter sich nach den effizientesten Möglichkeiten umsehen, um Terminvorgaben erfüllen zu können. Hier spielt RAD eine entscheidende Rolle.

„Mit einigen Scriptsprachen kann man raffinierte Sachen anstellen, die mit normalem Java nicht funktionieren“, so Mukund Balasubramanian, CTO von Infravio, einem Anbieter für Java- und Web Services-Integration im kalifornischen Redwood City. „Wer sich mit einer guten Scriptsprache auskennt, kann eine Menge Zeit und Geld bei der Entwicklung sparen.“

Die Vorteile von Scriptsprachen

Laut Balasubramanian bieten Scriptsprachen die folgenden Vorteile:

  • Rapid Development: Sie verkürzen die Schritte „Entwickeln – Einsetzen – Testen – Debuggen“ erheblich.
  • Einfach einzusetzen: Die meisten bieten einfache Installation ohne zeitaufwendige Compile/Package-Zyklen.
  • Integration in bestehende Technologien: Sie verfügen über Schnittstellen zu Komponenten-Technologien wie Java oder COM, um deren Code nutzen zu können.
  • Einfach zu erlernen und zu benutzen: Meist weniger Fachwissen erforderlich und in großem Umfang zu finden.
  • Dynamischer Code: Scriptsprachen-Code kann während der Laufzeit erzeugt und ausgeführt werden. Diese erweiterte Funktion erweist sich bei einigen Anwendungen als sehr nützlich und notwendig (z. B. dynamische Typen in JavaScript).

Die Nachteile von Scriptsprachen

Allerdings haben Java-Scriptsprachen auch einige Nachteile:

  • Sie sind nicht umfassend. Sie setzen eine „echte“ Programmiersprache voraus. Man wird z. B. kaum einen Datenbanktreiber in einer Scriptsprache finden.
  • Sie fördern keine Best Practices in Software-Entwicklung und Code-Strukturierung, wie z. B. Objekt-Orientierung und Komponenten-basierte Entwicklung.
  • Sie sind meist nicht als „Allzwecksprachen“ konzipiert, sondern auf einen bestimmten Anwendungsbereich zugeschnitten wie z. B. PHP für das Internet.

„Daher können Scriptsprachen die Software-Entwicklung zwar in hohem Maße beschleunigen, doch sollte man sie je nach der spezifischen Anwendung sorgfältig auswählen – z. B. für eine dynamische Webseite oder als Ergänzung einer „echten“ Programmiersprache wie im Falle Jython und Java“, so Balasubramanian.

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ZDNet.de Redaktion

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