FTP-Funktionalität in Visual-Basic-Anwendungen

Ich sah einmal ein Demo einer kommerziellen Banking-Anwendung, die in der Lage war, sich selbst in Echtzeit zu aktualisieren (Live-Update). Während sich der User auf der Benutzeroberfläche bewegte, benutzte diese Anwendung eine bereits hergestellte Internetverbindung und überprüfte die FTP-Server der Firma auf neue Versionen von Komponenten, die häufig aktualisiert werden müssen – z.B. Teile, die mit der Erfüllung rechtlicher Bestimmungen zu tun haben: ein Bereich der Bankenbranche, der sich kontinuierlich verändert. Natürlich führte dies gelegentlich zu einer recht langsamen Erfahrung für den User, die Idee schien mir aber prinzipiell vernünftig.

Das Zusammenstellen und Versenden von Software-Updates für die Kunden auf fast regelmäßiger Basis nahm einen großen Teil der Zeit der Angestellten dieses Unternehmens in Anspruch, daher erschien diese Lösung wie der sprichwörtliche Heilige Gral.

In diesem Artikel betrachten wir eine einfache Möglichkeit zur Implementierung von FTP-Funktionalität in Microsoft Visual Basic 6 mit Hilfe der Datei wininet.dll. Außerdem stellen wir eine Klassenbibliothek vor: SimpleFTP, die einer Anwendung einfache put- und get-Funktionalität auf Dateiebene verleihen kann.

Starke Internet-Funktionen

WinInet ist eine Bibliothek starker Funktionen, die entweder über HTTP- oder FTP-Verbindungen einfachen Zugang zu Internet-Ressourcen gewährt. Dafür ließe sich auch Winsock verwenden, allerdings ist WinInet so geschrieben, dass es auch Proxy-Server, DNS-Dienste und dynamische IP-Adressen ermöglicht. Das bedeutet, dass man nicht alles selbst erledigen muss, was einiges Kopfzerbrechen vermeiden kann. Die einzigen beiden Nachteile sind:

  • WinInet ist offiziell nur für Intel-basierte Computer zugelassen. Möglicherweise gibt es auch eine AMD-Version – allerdings konnte dies während der Recherchen für diesen Artikel weder positiv noch negativ bestätigt werden.
  • Die WinInet-Funktionen lassen sich nur für Client-Anwendungen verwenden und dürfen nicht auf Anwendungen angewandt werden, die als Windows Services laufen.

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ZDNet.de Redaktion

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