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Datenübertragung per Infrarot-Port

Die Infrarotschnittstelle eignet sich vor allem zur drahtlosen Ansteuerung von Peripheriegeräte sowie zum Datenaustausch – etwa zwischen PDA und Notebook. Zum Aufbau drahtloser Netze lässt sich IrDA in dieser Form jedoch nicht einsetzen. Das liegt unter anderem daran, dass eine Datenflusskontrolle nur für IrLAP an sich besteht. LM-MUX hingegen stellt für die gemultiplexten Datenströme unterschiedlicher Anwendungen keinerlei Flow Control bereit. Ist eine Applikation daher beim Abholen der für sie bestimmten Daten zu langsam, diagnostiziert IR-LAP einen Fehler auf der Verbindung und hält alle Übertragungen an.

Trotzdem bietet die maximale Transferrate von 4 Mbit/s einen hohen Anreiz, auch Netzwerktechnik auf Basis von Infrarotübertragung zu realisieren. Den ersten Schritt in diese Richtung unternahm die IrDA bereits 1996 mit der Spezifikation TinyTP (Tiny Transport Protocol). Es beruht auf der Einbettung von Kontrollinformationen in die Datenströme. Darauf aufbauend folgte bald IrLAN, eine Spezifikation für ein Zwei-Kanal-Interface zwischen Infrarot-Client und -Server, die drei verschiedene Betriebsarten kennt: Den Hosted Mode für Übergabepunkte zwischen Infrarot- und lokalem Netz, den Access Point Mode für Infrarot-Hubs sowie den Peer-to-Peer-Betrieb.

Beim Hosted Mode erhält der Client keine eigene Netzwerkadresse, sondern nutzt die Hosts mit. Daher muss auf dem Host eine geeignete Software installiert sein, die das Bridging der Datenpake von und zum Client übernimmt. Der Infrarot Access Point dagegen definiert ein Geräte, das neben der Infrarot-Schnittstelle auch eine Netzwerkkarte enthält und die Clients über eigene Netzwerkadressen anspricht. Im Peer-to-Peer-Mode schließlich ist jeder Teilnehmer sowohl Client wie auch Server. Das so gebildete Netz kann durchaus eigenständig sein, also ohne Anbindung an andere, beispielsweise kabelgestützte lokale Netze existieren.

Die Realität

Vom den Basisspezifikationen wie auch von der Verbreitung her hätte die Infrarot-Technik gute Chancen, sich ein Stück aus dem Kuchen der Personal Area Networks abzuschneiden. Mittelfristig sieht es aber eher danach aus, als würde die Infrarot-Technik durch funkbasierte Systeme verdrängt. Das liegt zum einen am hohen Implementationsaufwand, zum anderen aber auch an den Einschränkungen die die Datenübertragung per Lichtwellen zwangsläufig mit sich bringt. Zu kurz sind die überbrückbaren Distanzen, zu komplex die Protokolle und damit das Handling sowohl für Anwender wie auch den Entwickler zu unkomfortabel.

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ZDNet.de Redaktion

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