Handy-Nummer beim Wechsel mitnehmen: ein teurer Flop?

E-Plus und O2 versprechen sich von der Einführung der Rufnummernmitnahme neue Kunden und diese werden auch entsprechend umworben. Die Unternehmen setzen dabei auf die Ziehkraft der Fußball-Stars: Während Rudi Völler den Wechsel zu E-Plus empfiehlt, ist Franz Beckenbauer laut Werbung zu O2 gegangen.

„Wir bieten Wechselkunden in einer bis Ende März befristeten Aktion ein Wechselguthaben von 50 Euro an“, erklärt O2-Sprecherin Heike Miklos. Rund die Hälfte dieses Startguthaben muss der Kunde bei seinem bisherigen Anbieter für die Freigabe der Telefonnummer bezahlen. Bleiben unterm Strich also 25 Euro Startguthaben, die man vertelefonieren kann. Wer seine Rufnummer nicht mitnimmt, erhält von O2 aktuell ebenfalls 25 Euro Startguthaben.

Ein ähnliches Angebot hat auch E-Plus im Programm: Hier erhalten die Kunden 50 Euro Startguthaben, wenn sie mit einer bestehenden Handy-Nummer einen E-Plus Vertrag abschließen. Wie bei O2 ist ein Wechsel nur in einen Laufzeitvertrag möglich. Eine Mitnahme der Rufnummer in einen Prepaid-Tarif ist nur bei den großen Netzbetreibern T-Mobile und Vodafone erlaubt.

Pferdefuß der Rufnummernmitnahme ist zweifellos, dass nun die Telefonkosten nicht mehr anhand der Zielnummer erkannt werden können. Wer also von einem T-Mobile Handy eine Rufnummer mit 0171 am Anfang wählt, landet nicht immer bei einem T-Mobile Handy und zahlt die Gebühren für einen netzinternen Anruf.

Abhilfe schaffen hier Dienste der Netzbetreiber, bei denen man vor dem Anruf prüfen kann, wo der Anruf hingeht. Bis auf O2 bieten alle Netzbetreiber eine kostenlose Kurzwahl an. T-Mobile Kunden wählen die 4387, Vodafone-Kunden die 12313 und E-Plus Kunden die 10667. Bei T-Mobile und O2 hat man die Möglichkeit, die Netzzugehörigkeit per SMS zu überprüfen. Eine SMS an die T-Mobile Nummer 4387 mit der Rufnummer liefert für 19 Cent die gewünschte Antwort. Bei O2 ist dieser Service kostenlos mit einer SMS an Nummer 4636. Diese Dienste funktionieren zwar recht flott, sind aber in der Praxis mehr als umständlich: Wer will schon vor jedem Anruf prüfen, wo sich der Angerufene aktuell eingebucht hat.

Zusätzliche Informationen zum Thema finden Sie unter Rufnummernmitnahme im Mobilfunk.

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ZDNet.de Redaktion

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