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IBM Netvista S42

Während sich die S42-Reihe offenbar als kleiner, aber vielseitiger Allzweck-Office-Computer versteht, ist die getestete Konfiguration (Modellbezeichnung 831951G bei IBM) eine der hochwertigsten, was sich auch in einem Preis von 1821 Euro niederschlägt. Dafür bekommt man einen Pentium 4 mit 2,53 GHz, 256 MByte RAM (PC2100), eine 40 GByte große Festplatte von Western Digital und CD-ROM-Laufwerk.

Der Intel-Chipsatz 845GV unterstützt den 533 MHz-Systembus und DDR-Speicher bis 266 MHz, den IBM auch einsetzt. Ein weiterer Vorteil sind die integrierte Grafik, Fast-Ethernet-Controller und sechs USBs vom Typ 2.0, ebenso wie Unterstützung von Alert on LAN 2.0.

Performance

Aus unerfindlichen Gründen ist der Intel Application Accelerator (IAA), der alle neueren Intel-Chipsätze vor allem beim Festplattenzugriff beschleunigt, nicht installiert. IBM verschenkt Performance und kommt beim Business Winstone 2002 auf 26,1 Punkte (mit IAA: 27,7 Punkte), beim Multimedia-Test Content Creation Winstone 2003 auf 36,9 Punkte. Das sind dennoch sehr gute Werte für diesen Prozessortyp, die etwa den Dell Optiplex SX260, ebenfalls mit P4/2,53 GHz deutlich übertreffen.

Bei der Darstellung von 3D-Grafik bleibt der Rechner etwas hinter vergleichbaren Systemen zurück. Eine große Rolle dürfte das für die Zielgruppe kaum spielen: Der S42 ist natürlich weder als Spielmaschine denn als CAD-Workstation gedacht.

Ausstattung

Die Testkonfiguration ist eine der hochwertigeren Konfigurationen des S42. Dennoch besitzt sie nur ein CD-ROM und ein Floppylaufwerk, wobei natürlich Brenner und DVD-ROM eingebaut werden können.

Fürs Aufrüsten oder Ergänzen stehen die beiden PCI-Slots im Inneren zur Verfügung. Auch eine der beiden Speicherbänke ist frei.

Die Palette der Anschlüsse ist schon befriedigend, zumal sechs USBs (4 davon frontseitig) zur Verfügung stehen. Verzichten muss man allerdings auf Firewire (in Büros kein verbreiteter Anschlusstyp) sowie Modem-Port.

Design

Das Metallgehäuse ist sehr solide und lässt sich ohne Werkzeug öffnen. Sowohl die Kensington-Lock-Öffnung als auch eine zusätzliche Öse etwa für Vorhängeschlösser verhindern das Öffnen des gesamten Gehäuses. Den Speicher könnte man ohne Schraubenzieher erweitern. An die Laufwerke dagegen kommt man schwer heran, ohne das Gerät fast komplett zu zerlegen. Immerhin dürften die Prioritäten der meisten IT-Abteilungen Speichererweiterung höher als Plattenwechsel stellen.

Zwar gehören eine Maus und Tastatur zum Lieferumfang, doch wenigstens die Standard-Maus (kein Scrollrad, zwei Tasten, billiges Plastik) entspricht nur von der Farbe her (schwarz) den Erwartungen. Auch der wegen seitlicher Belüftungsschächte für eine senkrechte Aufstellung nötige Ständer ist schlichtes Plastik.

Die attraktive, reich mit Anschlüssen bestückte Frontblende gehört zu den besten Eigenschaften des Geräts.

Benutzerfreundlichkeit

Die Vorinstallation des Testgeräts ist nicht ideal: Der Intel Application Accelerator fehlt, Norton Antivirus ist zwar installiert, aber startet nicht von selbst und bittet um Aktualisierung der Definitionen, wie es sinnvoll wäre. Auch IBMs Office-Paket Smartsuite muss man selbst installieren.

IBMs Fokus liegt allerdings auf Unternehmen, die ein Image selbst installieren oder von IBM installieren lassen. Denen kann die Standard-Konfiguration egal sein.

Service und Support

Standardmäßig gibt IBM drei Jahre Garantie auf Teile und Arbeitsleistung. Reparaturen werden vor Ort durchgeführt. Wer mehr möchte, kann einen zusätzlichen Servicevertrag abschließen. Die Service-Website ist das wohl beste Angebot dieser Art. Durch personalisierte Agenten kann man beispielsweise zugeschnittene Service-Angebote erhalten. Zu jeder Service-Seite gehört außerdem ein Kasten, der vermerkt, ob man für die Nutzung des jeweiligen Angebots registriert sein muss, Premium-Kunde oder nicht, und dergleichen.

Spezielle Telefonsupport-Angebote (mit Vertrag) sind gebührenfrei, allgemeine Hotlines (etwa zur Netvista-Reihe) gelten als gewöhnliche Ferngespräche, so man nicht aus Stuttgart und Umgebung anruft.

Fazit

Der S42 besitzt mit seinen Legacy-Ports, die das aktuelle System ergänzen, ein Profil, das für einige Unternehmen eine Lücke schließen mag. Wer allerdings seine IT auf breiter Basis runderneuert, muss sich fragen, ob er die Vielzahl der Optionen im Gehäuseinneren (PCI) und extern (etwa serieller Port) benötigt.

Der Preis ist für die gebotene Ausstattung hoch, auch im Vergleich zu konkurrierenden Office-Geräten mit langer Laufzeit – und selbst wenn man den standardmäßigen Service bedenkt.

ZDNet.de Redaktion

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