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MBO PCVO 2600+

Zunächst zu den Stärken: Das Asus-Board hat bereits bei Erscheinen vor drei Monaten eine Empfehlung der ZDNet-Redaktion bekommen. Im Verbund mit dem Athlon/2600+ liegt seine Stärke in der Office-Performance. Auch gegenüber früheren Nforce-Chipsätzen zeigen sich Vorteile, zumal durch den DDR333-Speicher, den es unterstützt.

Auch gibt sich MBO Mühe, mit guten Spezifikationen Käufer anzuziehen: Die Seagate Barracuda V-Platte bietet 120 GByte Platz – fast obszön viel. Wireless LAN ist auch schon drin (falls der Volks-PC-Käufer einen Access-Point oder andere WLAN-Geräte besitzt). Die Zahl der Anschlüsse ist überdurchschnittlich und umfasst S/PDIF für Surround-Sound sowie TV-Ausgang. Und an der Vorderseite finden sich Einschübe für alle verbreiteten Kartenformate (Compactflash, Smartmedia, Memorystick, SD/MMC). Die haben nur den Nachteil, dass eine LED jede Sekunde kurz aufleuchtet, wenn nach neu eingeschobenen Karten gesucht wird.

Nicht ganz so stark wie bei Office-Anwendungen schneidet der Rechner im Vergleich zu Pentium-4-Systemen im Multimedia-Test ab. Das liegt fast allein an den Stärken und Schwächen der aktuellen Prozessoren. Der kürzlich erschienene Spiele-Benchmark 3DMark 2003 verweigert aber gleich alle Aktivität: Das Grafiksystem sei zu schwach, man solle die Vorgängerversion 3DMark 2001 verwenden, empfiehlt der Hersteller. Dies lässt nur einen Schluss zu: Das System ist für aktuelle 3D-Spiele schwerlich geeignet; zukünftige Entwicklungen werden wohl nicht laufen. Wer spielen will, sollte die Grafikkarte ersetzen.

Dies ist indes kein Problem: Das Nforce2-Board bietet sogar schnellen AGP 8X; jede AGP-Karte kann problemlos verwendet werden. (Eine Radeon 9500 Pro böte sich aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses an.) Überhaupt lässt sich der PCVO dank gutem Mainboard und großem Gehäuse gut aufrüsten. Fünf PCI-Steckplätze stehen zur Verfügung. Drei davon werden zwar durch nach außen geführte Anschlüsse blockiert. Braucht man mehr als zwei PCI-Slots, muss man je nach Anforderungsprofil auf Modem, WLAN oder einen Firewire-Port verzichten.

Ein Muss ist die Aufrüstung um ein zusätzliches 256 MByte-Speichermodul. Zu den Besonderheiten des Nforce2-Chipsatzes gehört es nämlich, dass er zwei RAM-Bausteine gleichzeitig ansprechen kann und entsprechend schneller arbeitet. MBO hat aber nur ein 256 MByte-Modul eingesetzt und verschenkt Leistung gegenüber der Alternative, zwei 128-MByte-Bausteinen. Um so besser allerdings für Käufer, die ohnehin mehr Speicher wollten.

Die Laufwerke, ein Noname-CD-Laufwerk und ein CD-Brenner von Artec, sind eher unterdurchschnittlich, aber das wird man für einen Preis von 999 Euro verschmerzen. Luxus leistet sich MBO mit drahtloser Tastatur und Maus, die das beachtliche Paket komplettieren.

Neben der genannten Ausstattung liegt auch ein gutes Softwarepaket bei, das vor allem die Microsoft Works Suite mit Word und einer Vielzahl anderer Programme auf DVD umfasst. Die Software ist vorinstalliert, auch das Wireless-LAN betriebsbereit (ein Passwort sollte man noch vergeben). Als Betriebssystem wurde natürlich Windows XP Home in einer OEM-Version (nur für dieses System nutzbar) aufgespielt. Leider hat man versäumt, auch Service Pack 1 für XP zu installieren.

Der Name „Volks-PC“ führt in die Irre: Der PCVO ist eine starke Grundlage für ein System, das auf Dauer Leistung bringt. Allerdings ist der Zukauf einer besseren Grafikkarte, eines WLAN-Access-Points und zusätzlichen Speichers nötig, um die optimale Performance abzurufen. Es ist sicher kein Fehler, diesen PC im Supermarkt zu erstehen, aber er eignet sich mehr für aufrüstwillige PC-Nutzer, die noch Zeit, Geld und Gedanken in ihr System investieren wollen, als für Home-User, die das Gehäuse gar nicht erst öffnen.

ZDNet.de Redaktion

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