Mit seinem neuen Brenner CRW3200E-VK, der sich auf CD Mount Rainier ReWrite (oder kurz: CD-MRW) stützt, versucht Yamaha, die Diskette in Vergessenheit geraten zu lassen, die schon so manches Mal für tot erklärt wurde, die aber unvergleichlich leicht benutzbar ist, was katastrophale Kapazitäten und Übertragungsraten vergessen lässt.

Die neue CD-MRW-Technologie, der sich die Mehrheit der Hersteller ebenso wie Microsoft bedient, erlaubt das Formatieren der CD-RWs als Hintergrundprogramm und ermöglicht so eine unmittelbare Nutzung der CD-RW. Dann kann man Dateien über Kopieren/Einfügen mit der selben Transparenz wie bei Disketten oder Festplatten übertragen. Das Formatieren geht recht zügig. Es dauert nur ca. 2 Minuten gegenüber 15 Minuten im UDF-Format und läuft im Hintergrund, ohne den PC wie bei einer Diskette zu blockieren. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass man die CD-RWs jederzeit auswerfen kann, selbst während des Formatierens. Dafür verlieren die so formatierten Discs 100 MB Kapazität, wobei auf einer Standard-Disc immerhin noch 550 MB nutzbar bleiben.

Der zweite Vorteil des CRW3200E besteht im Audio Master Quality Recording. Unter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein Verfahren, welches das Kopieren von Audio-CDs verbessert. Um den Unterschied wahrzunehmen, muss man über leistungsfähige Lautsprecher – und zusätzlich ein Paar besonders sensible Ohren – verfügen, aber er ist nicht zu leugnen. Erklärung gefällig? Wenn eine Audio-CD gelesen wird, verhindern verschiedene Faktoren (elektromagnetische Felder, elektrische Spannungen, usw.) eine perfekte Wiedergabe. Der Laser kann die Informationen nicht immer im richtigen Moment lesen. Diese Verzögerung beträgt Nanosekunden und wird Jitter genannt. Verlängert man physisch die Größe der Informationen auf der gebrannten CD, verringert man den Jitter-Effekt. Der Lesevorgang wird so präziser und das Resultat ist eine erhöhte Wiedergabequalität.

Minimale Nachteile

Doch auch hier gibt es Einwände: Der Audio Master reduziert so wie die CD-MRW den nutzbaren Speicherplatz auf der Scheibe. Eine Disc mit 650 MB kann somit nur mehr 63 Minuten Musik aufnehmen anstatt der üblichen 74 Minuten. Die SafeBurn-Technologie als Schutz vor einem Pufferüberlauf ist im Übrigen deaktiviert, und gebrannt wird maximal mit 4x-Speed. Dennoch existieren diese beiden Nachteile nur in der Theorie. Dank eines 8-MB-Cache wird die Anti-Unterbrechungs-Technologie nämlich praktisch nie bei 4x eingesetzt – dieser Zwischenspeicher mit 8 MB (gegenüber durchschnittlich 4 MB bei der Konkurrenz) greift nur selten ein, selbst in einer großen Multitasking-Umgebung (Word, FTPExplorer, Internet Explorer, WinAmp und schließlich eine CD, die gebrannt wird, während man Quake III von Arena spielt). Hinzu kommt, dass Audio-Fans ihre Audio-CDs schon mit verringerter Geschwindigkeit brennen, um eine optimale Wiedergabequalität zu erhalten, also wird oft mit 4x- und sogar 1x-Speed gebrannt.

Man wird diesem Brenner noch die Optimum Write Speed Control-Technologie vorenthalten, welche die Brenngeschwindigkeit an die Qualität des Mediums und an SafeBurn anpasst, das Brennfehler vermeidet. Die Brenntechnologie Partial-CAV (Constant Angular Velocity) ist konstanter und deshalb angepasster an Audio-Anwendungen und somit ebenfalls ein Plus. Das Beschreiben der Disc startet so bei 18x und erhöht sich allmählich, um sich bei 24x einzupendeln. Bei Zone-CLV (Constant Linear Velocity) beginnt ein Brenner bei 16x und geht dann auf 20x über, bis er schließlich bei 24x anlangt. Jede Veränderung der Geschwindigkeit zieht eine Pause im Brennvorgang nach sich, während es bei Partial-CAV keinerlei Unterbrechung gibt. Damit ist der CRW3200 der schnellste 24x-Brenner, auch wenn der Zeitgewinn die Zehn-Sekunden-Marke niemals überschreitet.

Die exzellente Software Nero 5.5 ebenso wie die Qualität der Dokumentation machen diesen Brenner umso begehrter. Die Leistungen sind mehr als überzeugend. So betragen die mittleren Übertragungsraten 31x bei gepressten und gebrannten CDs. Am Ende der CD bemerkt man eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 41x. Die mittleren Zugriffszeiten von 160 ms sind mit denen der Konkurrenz vergleichbar.

ZDNet.de Redaktion

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