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Google schließt erneut Zero-Day-Lücke in Chrome

Google hat einen weiteren Notfall-Patch für Chrome veröffentlicht. Das Update beseitigt zehn Anfälligkeiten. Darunter ist auch eine Zero-Day-Lücke, die nach Angaben des Unternehmen bereits aktiv von Hackern ausgenutzt wird.

Die Schwachstelle mit der Kennung CVE-2023-5217 wurde von Googles hauseigener Threat Analysis Group entdeckt. Nähere Details zu den laufenden Angriffen hält Google derzeit noch zurück. Der Fehler ist allerdings mit der Risikostufe „hoch“ bewertet. Unbefugte sollte von daher in der Lage sein, Schadcode aus der Ferne einzuschleusen und innerhalb der Sandbox des Browsers auszuführen.

Angreifbar ist die JavaScript-Engine V8. Der Bug tritt bei der Verarbeitung von Webinhalten durch die Bibliothek libvpx auf. Dabei handelt es sich um eine freie Video-Codec-Bibliothek, die von Google und der Alliance for Open Media entwickelt wird. Libvpx liefert die Codecs für die Videoformate VP8 und VP9. Den Versionshinweisen zufolge löst der Bug einen Heap-Pufferüberlauf aus.

Darüber hinaus nennt Google noch Details zu zwei der insgesamt zehn Lücken. In der Komponente Passwords wird ein Use-after-Free-Bug behoben. Ein weiterer Use-after-Free-Bug steckt in der Komponente Extensions.

Nutzer sollten nun zeitnah auf die fehlerbereinigte Version 117.0.5938.132 für Windows, macOS und Linux umsteigen. Google verteilt den Patch über die Update-Funktion seines Browsers. Das Update lässt sich aber auch manuell über das Hilfe-Menü in den Einstellungen des Browsers anstoßen. Dazu muss dort der Punkt „Über Chrome“ aufgerufen werden. Nach Abschluss der Installation ist in der Regel ein Neustart von Chrome erforderlich.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

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