Chinesische Hacker schieben Microsoft schädliche Azure Active Directory Apps unter

Microsoft hat nach eigenen Angaben 18 Azure-Active-Directory-Applikationen in seinem Azure-Portal entdeckt, die von einer Hackergruppe erstellt und missbraucht wurden, die der chinesischen Regierung nahestehen soll. Die Anwendungen wurden bereits im April aus dem Marktplatz entfernt.

Bei den Hackern soll es sich um eine Gadolinium genannte Gruppe handeln, die auch als APT40 oder Leviathan bezeichnet wird. Die Azure-Apps gehörten offenbar zur Angriffsroutine der Gruppe. Durch einen mehrstufigen Infektionsweg sowie die verbreitete Nutzung von PowerShell-Skripten soll es sehr aufwändig gewesen sein, die schädlichen Apps aufzuspüren.

Die Angriffe begannen laut Microsofts Analyse mit Spear-Phishing-E-Mails, an die schädliche PowerPoint-Dateien angehängt waren, meist zum Thema COVID-19-Pandemie. Empfänger, die die Nachrichten öffneten, wurden mit einer PowerShell-basierten Schadsoftware infiziert.

Die PowerShell-Malware wiederum nutzten die Hacker, um eine der 18 Azure-Active-Directory-Anwendungen zu installieren. Ihre Aufgabe war es, die Systeme der Opfer so zu konfigurieren, dass die Angreifer die Berechtigungen erhielten, Daten in ihren eigenen OneDrive-Speicher zu kopieren.

Mit der Löschung der fraglichen Anwendungen beendete Microsoft die aktuellen Angriffe der chinesischen Hacker zumindest vorübergehend. Zudem sind sie gezwungen, eine neue Angriffs-Infrastruktur aufzubauen.

Darüber hinaus gelang es dem Softwarekonzern, ein GitHub-Konto zu identifizieren und abzuschalten, dass die Hacker im Jahr 2018 für Angriffe benutzt hatten. Auf laufende Operationen habe dies wahrscheinlich keinen Einfluss. Zumindest seien die Hacker aber nicht mehr in der Lage, das Konto für künftige Attacken einzusetzen.

Microsoft geht immer wieder gegen Cyberkriminelle und staatlich unterstützte Hacker vor, die mutmaßlich aus China heraus operieren. Das Unternehmen engagiert sich aber auch im Kampf gegen staatliche Hacker mit Verbindungen zum Iran, Russland und Nordkorea.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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