Categories: ÜbernahmeUnternehmen

US-Justizministerium genehmigt Zusammenschluss von T-Mobile USA und Sprint

Nach einem jahrelangen Tauziehen haben T-Mobile USA und Sprint wohl die wichtigste regulatorische Hürde für einen Zusammenschluss beider Unternehmen genommen. Am Freitag genehmigte das US Department of Justice (DOJ) die Transaktion, die einem Wert von 26 Milliarden Dollar hat. Zuvor hatten beide Unternehmen dem Verkauf bestimmter Unternehmensteile an den Mitbewerber Dish Network zugestimmt.

Damit soll der Wettbewerb im US-Mobilfunkmarkt gesichert und Dish die Möglichkeit gegeben werden, sich gegen die künftig drei großen Anbieter AT&T, Verizon und das Gemeinschaftsunternehmen aus T-Mobile USA und Sprint zu behaupten. Konkret gehen zu diesem Zweck die Tochterunternehmen Boost Mobile, Virgin Mobile sowie das Prepaid-Geschäft von Sprint für rund 1,4 Milliarden Dollar an Dish. Dish übernimmt neben 400 Mitarbeitern auch 9,3 Millionen Kunden. Darüber hinaus zahlt Dish 3,6 Milliarden Dollar für Mobilfunklizenzen im 800-MHz-Spektrum.

Außerdem müssen T-Mobile und Sprint mindestens 20.000 Mobilfunkmasten sowie Hunderte Filialen Dish zugänglich machen. Das im US-Bundesstaat Colorado ansässige Dish erhält zudem in den kommenden sieben Jahren einen Zugang zum Netz von T-Mobile USA. In der Zeit soll das Unternehmen ein eigenes Mobilfunknetz aufbauen.

All diese Zugeständnisse sollen Dish in die Lage versetzen, zu einem vierten großen Mobilfunkanbieter in den USA aufzusteigen. Die Reduzierung des Markts auf drei große Anbieter, was hierzulande nach dem Zusammenschluss von O2 und E-Plus eintrat, wollte die US-Justiz nicht zulassen.

„Mit dieser Fusion und der damit einhergehenden Veräußerung erweitern wir die Möglichkeiten deutlich, indem wir sicherstellen, dass den amerikanischen Verbrauchern große Mengen des derzeit ungenutzten Spektrums in Form von hochwertigen 5G-Netzen zur Verfügung gestellt werden“, sagte Assistant Attorney General Makan Delrahim von der Kartellabteilung des US-Justizministeriums. „Die heutige Einigung wird Dish die Vermögenswerte und Dienste zur Verfügung stellen, die erforderlich sind, um ein anlagenbasierter Mobilfunkbetreiber zu werden, der eine vollständige Palette von Mobilfunkdiensten landesweit anbieten kann.“

T-Mobile USA und Sprint sind derzeit die Nummer drei und vier im US-Mobilfunkmarkt. Beide Unternehmen hatten bereits mehrfach versucht, zu fusionieren. 2017 scheiterte das Vorhaben an strittigen Positionen über die Kontrolle des neuen Unternehmens. Im Frühjahr 2018 starteten sie einen neuen Anlauf, der nun wahrscheinlich zum Erfolg führen wird.

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Recall: Microsoft stellt KI-gestützte Timeline für Windows vor

Recall hilft beim Auffinden von beliebigen Dateien und Inhalten. Die neue Funktion führt Microsoft zusammen…

2 Stunden ago

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

8 Stunden ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

12 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago