Die zusammen mit Windows 10 1803 April-2018-Update eingeführte Funktion Zeitleiste (Timeline) ist vor allem dann ein nützliches Feature, wenn man verschiedene Windows-10-Geräte nutzt und genau dort weiterarbeiten möchte, wo man zuletzt aufgehört hat. Damit das gelingt, muss die jeweilige Anwendung die Funktion allerdings unterstützen.
Da Google offenbar nicht willens war, Zeitleiste mit dem unter Windows 10 meistgenutzten Browser zu unterstützen, hat dies nun Microsoft in Form einer Erweiterung für den Google-Browser nachgeholt. Die neue Erweiterung Web Activities steht bereits seit ein paar Tagen zum Download im Chrome Web Store zur Verfügung.
Ersten Tests zufolge funktioniert sie nicht nur mit dem Chrome-Browser von Google, sondern auch mit Browser-Varianten, die auf Chromium, der Open-Source-Version des Google-Browsers, basieren, wie etwa Opera, Iron oder Vivaldi. Nach der Installation muss man sich allerdings mit seinem Microsoft-Konto anmelden – das gleiche gilt für Windows 10. Zudem muss das Feature unter Einstellungen – Datenschutz – Aktivitätsverlauf mit der Aktivierung der Option „Meinen Aktivitätsverlauf an Microsoft senden“ aktiviert werden.
Sobald die Erweiterung aktiv ist, werden nun sämtliche unter Chrome aufgerufenen Webseiten mit der Microsoft-Cloud synchronisiert. Meldet man sich auf einem anderen Windows-10-Gerät mit seinem Microsoft-Konto an, steht unter Zeitleiste der Browserverlauf von Chrome zur Verfügung. Die Einträge sind mit „Web Activities“ gekennzeichnet. Auch mit einem Android-Smartphone und Microsoft Launcher werden die Daten angezeigt. Daten von Chrome unter macOS oder Linux übermittelt die Erweiterung hingegen nicht an Microsoft, sodass unter diesen Betriebssystemen besuchte Webseiten nicht in der Zeitleiste auftauchen. Vermutlich liegt das daran, dass man sich zwar mit der Erweiterung unter Chrome (macOS) anmelden kann, aber nicht angemeldet bleibt. Jedenfalls signalisiert die Erweiterung unter macOS und Linux, dass man nicht mit seinem Konto verbunden ist.
Mit dem Entschluss, Chrome für die Zeitleiste zu unterstützen, kommt Microsoft jenen Anwendern entgegen, die den Windows-10-Browser Edge nicht verwenden, aber die Funktion Zeitleiste nutzen möchten. Andererseits überrascht dieser Schritt auch nicht, da Microsoft die eigene Browser-Engine zugunsten von Chrome aufgegeben hat und vermutlich auch deshalb die Integration von Chrome in die Zeitleiste von Windows 10 schon jetzt ein wenig testen möchte, bevor Edge auf Basis von Chromium fertig ist.
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