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Desktop-Prozessoren: AMD könnte 30 Prozent Marktanteil erreichen

Quellen des taiwanischen Branchendiensts Digitimes gehen davon aus, dass AMD schon im vierten Quartal 2018 seinen Anteil am weltweiten Markt für Desktop-Prozessoren auf 30 Prozent steigern könnte. Grund dafür sollen Intels Probleme beim Umstieg auf ein 10-Nanometer-Produktionsverfahren sowie AMDs neue Produktionsstrategie sein.

Intel fertigt seine aktuellen Prozessoren mit einer Strukturbreite von 14 Nanometern, während AMD bereits die Umstellung auf 12-Nanomter-Chips gelungen ist. Auch die neunte Core-Generation, die am 1. Oktober starten soll, wird Intel im seit 2014 eingeführten Fertigungsprozess mit 14 Nanometern herstellen. Erste Desktop-CPUs von Intel mit 10-Nanometer-Strukturen sollen inzwischen frühestens zum Weihnachtsgeschäft 2019 in den Handel kommen.

AMD soll den Quellen von Digitimes zufolge zudem zuletzt seine Strategie drastisch geändert haben. Statt auf die 2009 ausgegliederte und seitdem unter dem Namen Globalfoundries agierende ehemalige eigene Halbleitersparte zu setzen, lasse AMD inzwischen vermehrt bei Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) fertigen, und zwar nicht nur PC-Prozessoren, sondern auch Server- und Grafikchips. TSMC produziert inzwischen Chips in einem 7-Nanometer-Prozess.

Da Intel seine Produktion nicht wie ursprünglich geplant im zweiten Halbjahr 2018 auf 10 Nanometer umgestellt habe, hätten PC-Anbieter Intel den Rücken gekehrt und stattdessen AMD-Prozessoren für ihre Produkt eingekauft. Das habe AMDs Aktienkurs Ende August auf ein Zwölfjahreshoch getrieben, heißt es weiter in dem Bericht.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die Investmentbank Jefferies. Sie erwartet, dass AMD seinen Marktanteil im Bereich Consumer-PCs von derzeit 10 Prozent auf 30 Prozent verdreifachen wird, wie CNBC berichtet. Allerdings soll AMD laut Jefferies diese Marke erst 2019 erreichen. Unter anderem sollen HP und Dell mehr AMD-CPUs für ihre Consumer- beziehungsweise Business-PCs verwenden. Die Investmentbank hob zudem ihre Preisprognose für die AMD-Aktie von 30 auf 36 Dollar an.

J.P. Morgan soll laut CNBC in der vergangenen Woche zudem berichtet haben, dass die Verzögerungen bei der Umstellung auf die 10-Nanometer-Fertigung negative Auswirkungen auf Intels Produktionskapazitäten habe. Die Chip-Knappheit bei Intel soll sich zuletzt sogar verschärft haben.

Intels Bilanz zeigte im zweiten Quartal indes noch keine Schwächen. Der Umsatz erhöhte sich um 15 Prozent auf 17 Milliarden Dollar, der Nettogewinn sogar um 78 Prozent auf 5 Milliarden Dollar. Der Aktienkurs der vergangenen Monate spricht indes eine andere Sprache. Seit Juni verlor das Papier rund 20 Prozent seines Werts. Vom aktuellen 52-Wochen-Tief von 36,85 Dollar ist der gestrige Schlusskurs von 45,95 Dollar allerdings noch weit entfernt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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