Categories: Sicherheit

Datenleck bei Equifax: Patch wurde nicht installiert

Der Hack beim größten Credit-Scoring-Unternehmen der USA Equifax basiert auf einer Sicherheitslücke in der quelloffenen Apache-Suite für Webdienste, genauer, dem Modul Struts. Nun kommt heraus, dass für die entsprechende Schwachstelle bereits zwei Monate vor dem Hackerangriff eine Patch veröffentlicht wurde. „Die Ursache für den Datenverlust von Equifax liegt darin, dass Sicherheitsupdates nicht rechtzeitig installiert wurden“, teilte die Apache Foundation am Donnerstag mit.

Demnach wurde die Sicherheitslücke am 7. März gepatcht, am selben Tag, an dem sie bekannt gegeben wurde. Wenige Tage später wurde sie in der CVE-Datenbank als behoben gekennzeichnet. Der Angriff auf Equifax erfolgt dem Unternehmen zufolge von Mitte Mai bis Juli 2017. Am 29. Juli bemerkte Equifax den Hackerangriff und begann dagegen vorzugehen.

Equifax hatte den Daten-GAU vor gut einer Woche kommuniziert. Demnach haben Hacker Datensätze von hunderten Millionen US-Bürgern sowie komplette Kreditkarteinformationen erbeutet. Equifax ist das größte der drei so genannten Credit Bureaus der USA, die den Credit Score für jeden US-Bürger festlegen. Er bestimmt die Kreditwürdigkeit der Menschen, ohne einen guten Score ist jegliche Form von Geschäft vom Anmieten einer Wohnung bis zum Autokauf auf Raten kaum möglich.

Dass Equifax in Sachen IT-Sicherheitsrichtlinien nicht die hellsten Köpfe beschäftigt, lässt sich auch daran ablesen, dass sie bei einer andere öffentlichen Datenbank die Standardanmeldedaten admin/admin nicht geändert haben. Auch eine Webseite, die Kunden dabei helfen sollte, zu überprüfen, ob sie von dem Datenmissbrauch betroffen sind, entspricht nicht allgemeinen IT-Sicherheitsstandards. Die Aufregung in den USA ist verständlicherweise groß und daher verwundert es auch nicht, dass selbst Nachrichtenagenturen wie Bloomberg sarkastische Berichte über Equifax verfassen: „Thank You for Calling Equifax. Your Business Is Not Important to Us„.

WEBINAR

HPE Server der Generation 10 - Die sichersten Industrie-Standard-Server der Welt

Die neuen HPE-Server der Generation 10 bieten einen erweiterten Schutz vor Cyberangriffen. Erfahren Sie in unserem Webinar, warum HPE-Server die sichersten Industrie-Standard-Server der Welt sind und wie Sie ihr Unternehmen zu mehr Agilität verhelfen. Jetzt registrieren und Aufzeichnung ansehen.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

5 Stunden ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

6 Stunden ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

11 Stunden ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

14 Stunden ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

14 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

1 Tag ago