Kosten senken mit Voice-Services

Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit sich über mehrere Länder erstreckt, benötigen auch in allen Ländern Sprachtelefonie. Traditionell wird die über den Festnetzanschluss bereitgestellt. Neben technischem Aufwand bringt das aber auch erheblichen organisatorischen Aufwand mit sich, ist doch eine Vielzahl von Verträgen abzuschließen, im Auge zu behalten und sind zahlreiche daraus resultierende Rechnungen zu bezahlen.

Mit der Deregulierung des Marktes und dem technischen Fortschritt im Bereich IP-Telefonie bieten sich hier jedoch neue Möglichkeiten. Insbesondere mit SIP-Trunking ist es nun möglich, die bislang von diversen Anbietern bezogenen Dienste aus einer Hand zu bekommen.

Das hat mehrere Vorteile. Bei der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Lieferanten werden üblicherweise Skalenvorteile verschenkt. Bezieht man dagegen die Dienstleistungen für alle Niederlassungen aus einer Hand, erhält man eine deutlich bessere Verhandlungsposition und kann von Mengenrabatten oder Vorteilen profitieren, die die Anbieter Großkunden einräumen.

Es geht aber nicht nur um den unten auf der Monatsabrechnung ausgewiesenen Betrag. Auch bei der internen Verwaltung und Bearbeitung lassen sich Kosten einsparen, wenn nicht zahlreiche Anbieter betreut, im Auge behalten und koordiniert werden müssen, sondern es lediglich einen Ansprechpartner, einen Vertrag, eine Rechnung und einen Service-Partner gibt.

Durch die Migration auf Voice-over-IP (VoIP) und das verwendete Session Initiation Protocol (SIP) ist auch die Zentralisierung von IP­-Telefonanlagen für eine Region möglich. Das senkt ebenfalls Verwaltungs­ und Betriebskosten. Das VoIP-Sprachprotokoll SIP übernimmt die Funktionen des ISDN-Anschlusses und dann auch die Telefonate über Datennetze übertragen.

Sprach- und Datendienste aus einer Hand

Unternehmen benötigen zur Vernetzung von Niederlassungen daher nur noch eine Datenleitung und nicht wie bisher eine Daten- und eine Sprachleitung. Dadurch ist es möglich, zwischen zwanzig und fünfzig Prozent ihrer bisherigen Betriebskosten einzusparen. Andererseits steigen dadurch natürlich der Bedarf an Bandbreite und die qualitativen Anforderungen an die Datennetze.

Um die zu erfüllen, ist beim Dienstleister ein Netzwerk erforderlich, dass dies alles unterstützt. Das geht heute nur, wenn der über ein sogenanntes SDN (Software Defined Network) verfügt. Das ermöglicht grundsätzlich geringere Kosten, mehr Agilität und zusätzliche Flexibilität.

Außerdem sollte der gewählte Partner überall dort präsent ist, wo das eigene Unternehmen ebenfalls aktiv ist, oder die Standorte über Partnerschaften abdecken kann. Denn nur dann ist es möglich, über nationale Grenzen hinweg einen einheitlichen und lückenlosen Service zu bieten – etwa landesspezifische Rufnummernsysteme in einen länderübergreifenden SIP-­Service zu migrieren.
Allerdings gibt es in den Niederlassungen meist keine oder nur sehr wenige IT- und Telekommunikationsspezialisten. Daher sollten sich diese Verbindungen zentrale und zeitnah bereitstellen lassen -am besten durch die Mitarbeiter der Filiale selbst und ohne tiefgehendes technisches Wissen.

Ideal ist es natürlich, wenn nur Kosten in dem Umfang anfallen, in dem die bereitgestellte Bandbreite beansprucht wird. Auch das ermöglicht beim Anbieter ein Software Defined Network.

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Peter Marwan

Für ZDNet veröffentlicht Peter immer wieder Beiträge zum Thema IT Business.

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