Canonical warnt vor kritischer Linux-Lücke

Canonical warnt in einem Security Advisory vor einer kritischen Sicherheitslücke in Ubuntu. Entdeckt wurde die Anfälligkeit, die auch andere Linux-Distributionen wie Mint betrifft, von Chris Coulson, der als Softwareentwickler beim Ubuntu-Herausgeber arbeitet. Demnach können Hacker mithilfe speziell präparierter TCP-Pakete Schadcode einschleusen und ausführen.

Die Anfälligkeit mit der Kennung CVE-2017-9445 steckt im Hintergrundprogramm systemd, dessen Aufgabe es ist, alle anderen Hintergrundprozesse zu starten und zu verwalten. Die Schwachstelle kann auch für Denial-of-Service-Angriffe benutzt werden, da spezielle TCP-Pakete auch einen Absturz von systemd auslösen können.

„Ein schädlicher DNS-Server kann den Fehler ausnutzen, indem er mit einem speziell gestalteten TCP-Paket antwortet und systemd-resolved dazu bringt, einen zu kleinen Puffer zuzuweisen“, schreibt Coulson in einem Blogeintrag. Der Fehler trat erstmals in Version 223 auf, die bereits im Jahr 2015 erschien. Danach seien alle systemd-Versionen bis einschließlich 233 betroffen.

Canonical räumt dem jetzt veröffentlichten Patch eine hohe Priorität ein. Er ist für Ubuntu 17.04 und das Long Term Support Release Ubuntu 16.04 erhältlich. Debian weist darauf hin, dass die Versionen Stretch und Buster anfällig sind, jedoch nicht die Versionen Wheezy und Jessie. In Debian Stretch sei zudem ab Werk die Funktion systemd-resolved nicht aktiviert, was den Schweregrad der Anfälligkeit auf „gering“ herabstufe.

Systemd wurde ursprünglich von Entwicklern von Red Hat programmiert. Der Hintergrunddienst wird aber auch von anderen Linux-Distributionen verwendet, darunter neben Debian und Ubuntu auch von Mint, openSUSE und Red Hat Fedora.

ANZEIGE

Sie haben Optimierungsbedarf bei Ihren Logistikprozessen?

Die Lösung lautet: Dokumentenmanagement. Erfahren Sie im kostenlosen E-Book, wie ein Dokumentenmanagement-System (DMS) Ihnen helfen kann, Ihre Logistikprozesse zu verbessern – von der Artikelnummer bis zur Zustellung. Lesen Sie außerdem, wie Sie ein DMS auch im laufenden Betrieb zeit- und kostensparend implementieren können.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

14 Stunden ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

3 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

3 Tagen ago