Categories: SicherheitVirus

Zscaler: Android-Spyware verbleibt drei Jahre unentdeckt im Play Store

Der Sicherheitsanbieter Zscaler hat eine Android-Spyware im Google Play Store entdeckt, die dort offenbar drei Jahre lang unentdeckt blieb. Seit 2014 wurde sie zwischen ein und fünf Millionen Mal heruntergeladen. Die Forscher vermuten, dass die App von Antivirensoftware nicht erkannt wurde, da sie ihre Befehle per SMS und nicht wie sonst üblich über das mobile Internet erhält.

Die SMSVova genannte Spyware versteckte sich in einer System Update genannten App, die Nutzern angeblich hilft, neue Systemupdates für Android zu erhalten. Stattdessen kompromittiert sie das Smartphone des Nutzers und späht vor allem dessen genauen Standort in Echtzeit aus.

Auf die App wurden die Forscher erst durch negative Bewertungen von Opfern aufmerksam. Sie kritisierten, dass die App Googles Mobilbetriebssystem nicht aktualisiert und stattdessen das Telefon verlangsamt und auch den Akkuverbrauch erhöht. Verdächtigt wirkte die App auch, weil ihre Seite im Play Store weder eine detaillierte Beschreibung noch Screenshots enthielt. Dort hieß es nur, sie aktualisiere und aktiviere spezielle Standortfunktionen.

Beim ersten Start der App werden Nutzer mit der Fehlermeldung „Leider wurde der Update-Dienst beendet“ konfrontiert. Zudem verschwindet das Symbol der App vom Bildschirm. Allerdings stürzt die App nicht ab – sie verlagert lediglich alle Aktivitäten in den Hintergrund, darunter ein Dienst namens MyLocatonService, der den letzten bekannten Standort des Geräts ermittelt.

Darüber hinaus richtet die App eine Funktion zum Empfangen von SMS ein, die Befehle für die App enthalten. Der Befehl „get faq“ führt beispielsweise dazu, dass sich die Spyware mit dem Passwort „Vova“ schützt, wovon sich auch ihr Name SMSVova ableitet.

Nach der vollständigen Einrichtung übermittelt die Spyware die Standortdaten an ihre Hintermänner. Wofür die Daten verwendet werden, ist indes nicht bekannt. Die App wurde zuletzt im Dezember 2014 aktualisiert. Trotzdem habe sie seitdem Hundertausende Geräte infiziert, so die Forscher weiter.

Google hat die App inzwischen aus seinem Angebot entfernt. Zscaler zufolge ist sie aber möglicherweise weiterhin auf zahlreichen Geräten aktiv. Das sie seit mehr als zwei Jahren kein Update erhalten habe, schränke wahrscheinlich nicht ihre Funktionalität ein.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

[mit Material von Danny Palmer, ZDNet.com]

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

4 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

4 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

4 Tagen ago