Snapchat könnte Unterlagen für Börsengang noch 2016 einreichen

Snapchat hat mit Investmentbanken Gespräche über einen Börsengang geführt. Das berichtet The Information mit Verweis auf Insiderquellen. Es würde den Antrag Ende 2016 oder Anfang 2017 einreichen und somit im Frühjahr 2017 starten.

Einen festen Termin oder auch nur eine fixe Vereinbarung gibt es dem Bericht zufolge zunächst nicht. Ein Sprecher erklärte, der Zeitplan eines Börsengangs hänge von vielen Faktoren ab, von denen das Unternehmen zahlreiche nicht beeinflussen könne.

Snapchat wird derzeit mit etwa 176 Milliarden Dollar bewertet. Es hat Crunchbase zufolge mehr als 2 Milliarden Dollar Finanzierung erhalten. Zu den Investoren zählten Kleiner Perkins Caufield & Byers, IVP und Benchmark, aber auch der chinesische E-Commerce-Konzern Alibaba und der Finanzdienstleister Fidelity Investments.

Snapchats Umsatz dürfte in diesem Jahr hochgerechnet 366,7 Millionen Dollar betragen, was immerhin sechsmal so viel ist wie die 59 Millionen des Vorjahrs. Fürs kommende Jahr wird dann rund eine Milliarde Umsatz erwartet.

Für die Monetarisierung setzt Snapchat auf Werbung: Die kürzlich vorgestellten „Snap Ads Between Stories“ erscheinen zwischen Beiträgen unterschiedlicher Kontakte. Der Erzählfluss eines Nutzers wird also nicht unterbrochen. Ebenfalls neu sind erweiterbare „Snap Ads“: Hier kann der User per Wischbewegung die beworbene App installieren beziehungsweise ein ausführliches Video abrufen, eine Mobilwebsite besuchen oder einen Beitrag in einem Instant-Article-artigen Format aufrufen.

HIGHLIGHT

Mehr Sicherheit im smarten Zuhause

Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen

Für die Buchungen steht nun außerdem eine Ads API zur Verfügung. Snapchat verspricht im Interesse der User, jede Werbung zu prüfen, bevor sie erscheint. Es gilt aufgrund seiner jungen Nutzerschaft als für Werbekunden besonders interessant. Derzeit sind täglich rund 150 Millionen Anwender aktiv.

Auf über Messaging-Software hinausgehende Produktpläne wies diese Woche Snapchats Beitritt zur Bluetooth Special Interest Group hin. Eine solche Mitgliedschaft ist nur für Anbieter von Bluetooth-Hardware verpflichtend. Mutmaßlich arbeitet das Unternehmen an einer Augmented-Reality-Brille. Ein Bild zeigte CEO Evan Spiegel schon vor einem Jahr mit einem mutmaßlichen Prototypen.

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

2 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

3 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

4 Tagen ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

4 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

4 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

4 Tagen ago