Windows 10: Updates manuell installieren

Aus verschiedenen Gründen kann es sinnvoll sein, Betriebssystem-Updates manuell zu installieren. Zum einen erreichen die veröffentlichten Aktualisierungen nicht immer zeitnah den Anwender. Zum anderen kann man ein einmal heruntergeladenes Update auch dann auf einem PC installieren, wenn dieser gerade keinen Online-Zugriff hat. Last but not least spart man auch etwas Netzwerktraffic, wenn Updates manuell auf den PCs installiert werden. Auch bei Windows-10-Rechnern, die über ein intelligentes Update-Management verfügen, kann es sinnvoll sein, Aktualisierungen manuell zu installieren, um Bandbreite zu schonen.

Windows 10: Updates manuell herunterladen

Wenn Microsoft Aktualisierungen freigibt, sind diese in der Regel über den Windows-Update-Katalog verfügbar. Um diesen Weg für Downloads von Updates nutzen zu können, ist allerdings die Nutzung von Internet Explorer notwendig.

Alternativ kann man Tools wie den WHDownloader (früher: Windows Hotfix Downloader) nutzen. Das .Net-Programm ermöglicht den Download von Windows- und Office-Updates.

Allerdings dauert es meistens ein paar Tage, bis Downloads im Windows-Update-Katalog verfügbar sind. Wenn man nicht solange warten will, ist man auf andere Quellen angewiesen. Microsoft hat beispielsweise bereits für Windows 10 ein weiteres kumulatives Update veröffentlicht. Es aktualisiert Windows 10 auf Build 14393.82 und trägt die Bezeichnung KB3176934. In der Regel dauert es nicht lange, bis der entsprechende Download-Link bekannt wird. Als Quelle dient im Übrigen der von Microsoft offiziell genutzte Server download.windowsupdate.com.

CAB-Datei installieren

Die von Microsoft zur Verfügung gestellten Windows-Updates liegen meistens im CAB-Format vor. Unter Windows steht mit DISM.exe ein Kommandozeilen-Tool für die Installation dieser Dateien zur Verfügung. Wer die CAB-Dateien damit installieren möchte, gibt in der Eingabeaufforderung (Administrator) folgenden Befehl ein.

  • DISM.exe /Online /Add-Package /PackagePath:C:\Users\NutzerKonto\Pfad zum Downloadverzeichnis\windows10.0-kb3176934-x64_5eedcc98de283d69a008c7cfe63df0d5a7bedb8c.cab

Hierbei ist natürlich darauf zu achten, dass die korrekte Version geladen wird. Die Bezeichnung im Dateinamen „x64“ steht für eine 64-Bit-Windows-Version, während „x86“ für die 32-Bit-Variante geeignet ist.

CAB-Datei über Kontextmenü installieren

Wem die Installation über die Kommandozeile etwas zu umständlich ist, kann die Registry so modifizieren, dass eine Installation der CAB-Datei auch über das Kontextmenü möglich ist. Hierfür öffnet man zunächst den Registry-Editor REGEDIT. Anschließend navigiert man zum Eintrag HKEY_CLASSES_ROOT\CABFolder\Shell und legt einen Schlüssel RunAs an.

Unter RunAs muss nun der Schlüssel Command hinzugefügt werden. Im rechten Bereich erhält der Eintrag Standard folgenden Wert cmd /k dism /online /add-package /packagepath:"%1". Unter dem Schlüssel RunAs müssen nun noch zwei Modifikationen durchgeführt werden. Zum einen trägt man unter Standard im rechten Bereich die für das Kontextmenü gewünschte Bezeichnung ein. Also zum Beispiel „Update (CAB) installieren“. Außerdem muss noch eine Zeichenfolge mit dem Namen HasLUAShield angelegt werden. Damit wird der Eintrag mit dem User Control Access Icon angezeigt.

Anschließend erlaubt der Explorer die Installation des Updates über das Kontextmenü.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

14 Stunden ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

16 Stunden ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

2 Tagen ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

3 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

4 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

4 Tagen ago