NSA-Hackertools: Cisco und Fortinet bestätigen Sicherheitslücken

Cisco und Fortinet haben bestätigt, dass die Hacking-Tools Extrabacon und Epicbanana, die die ominöse Gruppe „Shadow Brokers“ der zur NSA gehörenden Equation Group gestohlen haben soll, Sicherheitslücken in ihren Produkten ausnutzen. Einige dieser Exploits sind inzwischen frei im Internet verfügbar.

In einer Sicherheitswarnung erklärte Cisco, es habe „sofort eine gründliche Untersuchung der veröffentlichten Dateien“ eingeleitet. Dabei seien zwei Fehler in den Cisco Adaptive Security Appliances (ASA) entdeckt worden. Ein Exploit nutze eine Zero-Day-Lücke aus, die es einem Angreifer erlaube, ohne Eingabe eines Benutzernamens und Passworts auf die Firewall zuzugreifen. Das erlaube es ihm zudem, beliebigen Schadcode auszuführen. Die andere Schwachstelle sei schon 2011 beseitigt worden.

Bisher steht aber noch kein Patch für die Zero-Day-Lücke zur Verfügung. Als Behelfslösung können Administratoren aber den Zugriff über das Protokoll SNMP auf vertrauenswürdige Nutzer beschränken. Ein Fix für noch unterstützte Releases von Cisco ASA sei in Arbeit, so Cisco weiter.

Fortinet wiederum spricht von einer Anfälligkeit in älteren Versionen seiner FortiGate-Firewall, von der ein hohes Risiko ausgehe. Ein Hacker könne ohne großen Aufwand einen Fehler bei der Verarbeitung von Cookies ausnutzen und einen Pufferüberlauf auslösen. Als Folge ist es möglich, mithilfe spezieller HTTP-Anfragen die vollständige Kontrolle über das Gerät zu übernehmen.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Davon betroffen sind nach Angaben des Unternehmens nur Geräte, die vor August 2012 veröffentlicht wurden und eine Firmware-Version kleiner 5.0 haben. Die Untersuchung sei aber noch nicht abgeschlossen. Fortinet schließt also nicht aus, dass auch andere Produkte angreifbar sind.

Juniper und der chinesische Anbieter TopSec, deren Produkte ebenfalls in den von Shadow Brokers veröffentlichten Unterlagen genannt werden, haben sich noch nicht geäußert. Die Echtheit der Hacking-Tools hatten im Lauf der Woche unter anderem die Sicherheitsfirma Kaspersky, der Sicherheitsexperte Bruce Schneier und auch der Whistleblower Edward Snowden bestätigt.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago