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Auch Clinton-Stiftung von russischen Hackern ausspioniert

Russische Hacker haben nicht nur einen Server der US-Demokraten gehackt und ein 200-Seiten-Dossier über den wahrscheinlichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump veröffentlicht, sondern auch die Bill, Hillary and Chelsea Clinton Foundation ausgespäht. Das berichtet Bloomberg und beruft sich auf Personen, die Kenntnis von behördlichen Ermittlungen haben.

Der Hack der Clinton-Stiftung ist demnach Teil einer Kampagne, die seit Oktober bis Mitte Mai lief und tiefer in das politische System der USA eindrang als zunächst angenommen. Einem Informanten zufolge waren mindestens 4000 Personen im Visier, die eine Rolle in der US-Politik spielen. Betroffen waren Anwaltskanzleien, Lobbyisten, Berater, Stiftungen und politische Gruppen. Angriffe zielten auf mehrere Tausend Gmail-Konten.

An den Ermittlungen zu den Datendiebstählen sollen das FBI, der Secret Service und der Auslandsgeheimdienst NSA beteiligt sein. Wie beim vorhergehenden Angriff auf das Democratic National Committee (DNC), also die nationale Organisation der Demokratischen Partei, gehe es bei der Untersuchung um die präzise Identifikation der Hacker sowie ihre möglichen Motive. Bislang hat jedoch keine der Behörden eine öffentliche Erklärung dazu abgegeben.

Inzwischen wurden Befürchtungen laut, die russische Regierung wolle nicht nur die politische Situation ausspähen, sondern mische sich damit gezielt in den Präsidentschaftswahlkampf ein. Es gehe ihr darum, beide Kandidaten schlecht aussehen zu lassen – um die Vereinigten Staaten in den Augen von Verbündeten und Gegenspielern herabzusetzen und nach der Wahl einen schwächeren US-Präsidenten zu bekommen.

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Erst in der letzten Woche bemerkten behördliche Ermittler laut Bloomberg, dass Computer der Clinton-Stiftung kompromittiert wurden. Die Entdeckung erfolgte offenbar durch die Überwachung von Servern, die von den Hackern genutzt wurden. Vertreter der Stiftung erklärten, nicht über einen Hack informiert worden zu sein, und lehnten eine weitere Stellungnahme ab.

Die Clinton-Wahlkampagne hingegen war sich seit Anfang April bewusst, im Visier von Hackern mit Verbindungen zur russischen Regierung zu sein. Clinton-Sprecher Glen Caplin erklärte jedoch, dass es keine Anzeichen für ein erfolgreiches Eindringen gibt. „Wir arbeiten in sicherheitsbezogenen Angelegenheiten routinemäßig mit Regierungsbehörden zusammen“, sagte er. „Es erscheint offensichtlich, dass die für den DNC-Hack verantwortlichen russischen Gruppen die Absicht haben, den Ausgang dieser Wahl zu beeinflussen.“ Das DNC sprach von einer „Desinformationskampagne der Russen“.

Bloomberg-Informanten berichteten außerdem von der Einbeziehung weiterer Sicherheitsfirmen, um die bisherigen Untersuchungsergebnisse zu erhärten. Demnach wurden jetzt zusätzlich FireEye, Palo Alto Networks und Fidelis Cybersecurity beauftragt, nachdem zuvor CrowdStrike eine Verbindung der Hacker zur russischen Regierung festgestellt hatte.

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ZDNet.de Redaktion

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