Carl Icahn stößt alle Apple-Aktien ab

Großinvestor Carl Icahn hat alle seine Apple-Aktien verkauft, nachdem der Kurs nach Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen eingebrochen war. „Wir halten keine Anteile mehr an Apple“, sagte Icahn dem US-Fernsehsender CNBC, fügte aber hinzu, dass Apple ein „großartiges Unternehmen“ sei und CEO Tim Cook „fantastische Arbeit leistet“.

Icahn besaß etwas weniger als ein Prozent der im Umlauf befindlichen Apple-Aktien. Ihr Kurs war am gestrigen Handelstag nochmals um über 3 Prozent auf 94,83 Dollar gefallen, nachdem er bereits am Mittwoch um mehr als 6 Prozent abgesackt war. Dennoch hat Icahn mit Apple nach eigenen Angaben rund 2 Milliarden Dollar verdient. Den aktuellen Kurs bezeichnete er als „weiterhin günstig“.

Carl Icahn hat nach den jüngsten Kursverlusten alle Apple-Anteile verkauft (Screenshot: ZDNet.de).

Als Hauptgrund für seinen Ausstieg nannte der Großinvestor Chinas Verhältnis zu Apple. „Man muss sich etwas Sorgen machen – und vielleicht auch etwas mehr – hinsichtlich Chinas Einstellung“, sagte Icahn. Chinas Regierung könne „sich einmischen und es Apple sehr schwierig machen, dort zu verkaufen.“ Er sei aber bereit, wieder in Apple zu investieren, wenn China „sich grundsätzlich beruhigt“ habe.

Apple hatte im zweiten Fiskalquartal 2016 erstmals seit 13 Jahren kein Umsatzwachstum erzielt. Seine Einnahmen schrumpften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 50,56 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn nach GAAP brach sogar um 23 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar oder 1,90 Dollar je Aktie ein. Damit verpasste Apple die Erwartungen von Analysten. Seine iPhone-Verkäufe waren erstmals seit dessen Einführung rückläufig und schrumpften im Jahresvergleich von 61,2 auf 51,2 Millionen.

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Schwach entwickelte sich vor allem die Region Greater China, zu der das chinesische Festland, Taiwan und Hongkong zählen. Dort brach der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 12,49 Milliarden Dollar ein. Zuvor hatte Apple in der Region konstantes Wachstum erzielt.

Dennoch erklärte CEO Tim Cook gegenüber CNBC: „Wir sind mit China zufrieden.“ Apples Finanzchef Luca Maestri ergänzte: „Wir bleiben sehr zuversichtlich hinsichtlich der langfristigen Entwicklung des chinesischen Marktes, und wir werden dort weiterhin auf lange Sicht investieren.“

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Icahn merkte im Gespräch mit CNBC auch an, er habe Tim Cook telefonisch über den Verkauf seiner Anteile informiert. Der Investor hatte sie 2013 sowie 2014 erworben und die Beteiligung zuvor als „no-brainer“, also als Selbstläufer, bezeichnet.

Vergangenen Mai hatte Icahn noch erklärt, er erwarte, dass die Apple-Aktie auf bis zu 240 Dollar steigen werde. Damals lag ihr Kurs bei rund 130 Dollar. Und erst im September sagte Icahn gegenüber CNBC, er denke darüber nach, weitere Apple-Anteile zu kaufen, weil sie ihm als günstig erschienen.

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ZDNet.de Redaktion

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