Falscher jQuery-Code steckt immer häufiger in WordPress und Joomla

Hackers schmuggeln immer häufiger bösartigen Code in Sites ein, die unter dem Content-Management-Systemen Joomla oder WordPress laufen, der die JavaScript-Bibliothek jQuery missbraucht. Die Methode hat Avast in einem Blogbeitrag beschrieben.

Schwerpunkte der jQuery-Angriffe (Bild: Avast)Die Bibliothek jQuery erleichtert den Einsatz von JavaScript über eine Reihe von Browsern hinweg – und ist entsprechend beliebt. Verbreitete Techniken jedoch rücken früher oder später in den Fokus von Kriminellen. Den Forschern zufolge fanden sich falsche jQuery-Scripts in 70 Millionen einzelnen Dateien. Seit November 2015 waren ihnen 4,5 Millionen Nutzer ausgesetzt. Besonders verbreitet ist die Methode auf Servern in Russland und Brasilien, wurde aber praktisch weltweit beobachtet.

Das fragliche Skript ist kurz, einfach und nicht verschleiert. Es besteht nur aus einigen Variablen und einer IF-Bedingung, die auf eine JavaScript-Quelle einer infizierten Domain verweist. Der Code startet nach etwa 10 Sekunden Verzögerung nach Laden der Seite. Ein auf die Site zugreifender Anwender kann ihn nicht bemerken, und auch ein CMS-Administrator müsste erst in den Quelltext seiner Site schauen.

Den einmal injizierte Code nutzen die Kriminellen, um den Suchmaschinenrang anderer Domains zu erhöhen, beispielsweise kompromittierte Websites. Um Geld zu verdienen, könnten Kriminelle auf diese Weise auch Werbeseiten pushen oder Betrug mit falschen Domains versuchen, die sie als echte ausgeben.

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Die eigentliche Infektion kann über eine Schwachstelle im CMS oder auf einem Entwicklungsrechner erfolgen. Insbesondere veraltete Plug-ins für CMS-Systeme erweisen sich immer wieder als Gefahr. Avast empfiehlt daher Absicherung und zügige Updates für lokale Systeme ebenso wie für den Server, einschließlich aller Ergänzungen.

Vergangene Woche hatte Sicherheitsforscher auf eine Ransomware hingewiesen, die eine Server-Lösung angreift, nämlich die E-Commerce-Plattform Magento. Die Schadsoftware heißt KimcilWare. Sie erwies sich als nicht besonders raffiniert, kann aber doch Domains komprimieren und von Webmastern Zahlungen erpressen, um ihre Site wieder funktional zu machen.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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